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Anmeldungsdatum: 05.11.2006 Beiträge: 6
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Verfasst am: 28. Nov 2006 15:57 Titel: Vom Deutschen Bund zum Dt.Reich |
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Hi ihr!
Ich muss euch mal wieder mit ein paar geschichtlichen Dingen nerven. Aber irgendwie machen wir grad im Unterricht verschiedene Themen, die chronologisch teilweise etwas ungeordnet sind und mich leicht verwirren. Und wenn ich im Internet nachgugg, komm ich noch mehr durcheinander, da ich nicht genau weiß, wann zeitlich jetzt genau was war.
Ich hab mir jetzt als erstes mal des Thema vom Deutschen Bund zum Dt.Reich ausgesucht, damit das wenigstens einen Sinn hat. Wäre schön wenn ihr mir evtl. weiterhelfen könntet. Danke schonmal!
Was sollte ich denn generell mal über das Thema wissen?
So, es gab ja die Politik von Max I. Joseph und Ludwig I.
Wessen Politik war denn zuerst und kann man die irgendwie gegenüberstellen? Gibts da eigentlich (gezwungenermaßen) Gemeinsamkeiten oder so was?
Was ist denn eine reaktionäre und eine liberale Politik?
Märzrevolution 1848/49:
Um was ging es denn da, was waren die Ursachen, etc.?
Und was hat es mit der Frankfurter Nationalversammlung auf sich? Was gabs denn da für Folgen?
Inwiefern ist Max II wichtig, welche Politik hatte er? (Über welche Personen sollte ich denn allgemein für diese Zeit Bescheid wissen?)
Zum deutschen Zollverein:
Was war das denn eigentlich und welche Vor/Nachteile gabs dabei?
Hm...das wars erstmal soweit, ich hoffe das ist nicht allzu viel, aber ich blick da zur Zeit wirklich nicht so ganz durch.
Muss ich denn zu Preußen/Verfassung noch was wissen? |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 28. Nov 2006 19:43 Titel: |
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Fangen wir an. Im Grunde genommen fängst du ja nach dem Wiener Kongress an. Da würde ich dir zustimmen.
Den nächsten Teil kann man in mehrere Abschnitte unterteilen. Ich würde (für den Anfang) folgendes vorschlagen:
1. Bis zur Revolution
2. Die Revolution
3. Bis 1962
4. Bismarcks Zeit
Punkt 1: Vorwiegend ideologisch: Wartburgfest, Hambacher Fest, "Deutsche Frage", etc. Im Grunde genommen entsteht zu dieser Zeit der Gedanke eines vereinigten Deutschlands! Außerdem befindet sich Deutschland im Umbruch: Durch den Napoleon ist das heilige römische Reich deutscher Nation entgültig aufgelöst und viele alte Regeln werden vom Code-Civil über den Haufen geworfen. Deutschland muss sich jetzt (teilweise) wieder neu orientieren.
Über die Politik der einzelnen Herrscher weiß ich nichts genaues. Nur, dass Ludwig I. gegen die national-demokratischen Tendenzen seiner Bürger war.
Wichtig hierbei ist tatsächlich auch der Zollverein. Der deutsche Zollverein ist eine Vereinigung verschiedener zollfreier Zonen zur wirtschaftlichen Vereinigung Deutschlands. Hierzu muss man wissen: Wenn man in ein anderes Land des Rheinbunds kam, dann musste man Zölle zahlen und wieder und immer wieder - sehr teuer auf die Dauer, und teurer Transport behindert die Wirtschaft. Allerdings kann ma nden Zollverein auch auf eine andere Basis deuten, denn immerhin war es ja eine erste Tendenz zur Vereinigung Deutschlands...
Punkt 2: Naja. Die Berühmte Revolution von 48 ist im Grunde genommen nur die Klimax der vorrevolutionären Ideen. Viel mehr nicht (in diesem Zusammenhang). Man will ein vereinigtes Deutschland und am liebsten auch die Umsetzung demokratischer Ideen. Und jetzt lässt man dem Ganzen Taten folgen - doch das Resultat war eher bescheiden, auch wenn es kleinere Einigungen hervorbrachte. Aber im Grunde genommen begründete es den sog. "Deutschen Dualismus", d.h.: "Nation" und "Demokratie" sind völlig andere Dinge. Dem war im restlichen Europa und den USA nicht so, dort ging dies beides zusammen einher.
Punkt 3: Über diese Zeit weiß ich so gut wie nichts. Hab mal ein wenig nachgeschlagen: Es kommt zum (vorläufigen) Scheitern preußischer Unionspolitik (Rückschlag auf dem Weg).
Punkt 4 ist ziemlich wichtig, da es ja vor allen Dingen Bismarck war, der mit seiner Kriegspolitik eine Vereinigung der deutschen Kleinstaaten schaffte. Weißt du dazu genug?
Besonders zur Märzrevolution gibt's einen schönen Artikel in der Wikipedia (mit exzellent ausgezeichnet).
Generell aber gilt: Du scheinst dich ein wenig in Details (wie die generelle Politik irgendwelcher Landesfürsten) zu verrennen, bevor du den Ablauf im Zusammenhang einigermaßen verstanden hast. Mach dir erst einmal eine Zeitleiste mit Ereignissen, füge dann ein paar Sätze zu jedem Ereignis hinzu, bis du glaubst, du kannst die Zeit einigermaßen rekonstruieren (Bis jetzt sind es vorwiegend die preußische und össterreichische Politik, die interessieren!). Jetzt kannst du Detailfragen wie die generelle Politik des Fürsten von Bayern oder was weiß ich was klären.
So würde ich es machen!
Gruß
MI
PS:
[email protected] hat Folgendes geschrieben: | Ich muss euch mal wieder mit ein paar geschichtlichen Dingen nerven. |
Öhm. Das ist hier nicht zufällig ein GeschichteBoard?
Schau dich um. Was wirklich manchmal nervt sind Fragen wie:
"HILFE ICH KANN NICHTS FINDEN ZUM THEMA FRANZÖSISCHE REVOLUTION (wahlweise auch: WEIMARER REPUBLIK oder AUFSTIEG DES DRITTEN REICHES)!!!!!!!!! ICH HAB SCHON ALLES ABGESUCHT, ABER ICH FINDE NICHTS!!!!!!! KÖNNT IHR MIR HELFEN??????????". Der Titel sieht entsprechend aus und die Fragen sind mit einer Million Smilies verunstaltet . Sind aber in letzter Zeit Gott sei Dank weniger geworden, solche Anfragen.
Natürlich, ein wenig mehr Google-Suche wäre auch nicht schlecht , aber du hast ja wenigstens schon einmal Ansätze gegeben und die Fragen in gut verständlichem Deutsch formuliert.
Nur eine Frage hätte ich: Warum bitte steckst du das Thema in "Sonstiges"? _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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Crash

Anmeldungsdatum: 21.11.2006 Beiträge: 26 Wohnort: Neustrelitz
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Verfasst am: 28. Nov 2006 22:16 Titel: |
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Aussgangssituation:
während der napolionischen Befreiungskriege erwacht das deutsche Nationalgefühl
daraus folgt: streben nach einheitlichen deutschen Nation ( dazu kommt noch Wienerkongress --) Restauration --) Deutscher Bund )
die führt zur Burschenschaften, 1817 Wartburgfest, 1832 Hambacherfest, 1819 Karlsbacher Beschlüsse und Biedermeier [Dies alles ist als Vormärz bekannt]
diese fakten fürhen 1848 zur Revolution in Dtl. und es entsteht die Paulskrichenverfassung, die jedoch scheitert
Gründe für das Scheitern: *Fürsten nicht entmachtet
*Paulskirche (Frankfurter Parlamet) hatte weder pol. noch milit. Macht
* preuß. König lehnt die deutsche Kaiserkrone ab
Hoffe konnte dir die Kausalität etwas näher bringen. Wenn du noch fragen hast einfach her damit, hab ja das ganze ziemlich pauschal und einfach dargestellt.
Mfg |
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Anmeldungsdatum: 05.11.2006 Beiträge: 6
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Verfasst am: 29. Nov 2006 16:14 Titel: |
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Hi!
Vielen Dank erstmal für eure Antworten!!! Hat mir wirklich sehr weitergeholfen
(Hab das Thema in Sonstiges gesteckt, weil ich net genau wusste, ob es für die Neuzeit passend ist)
Ich hab mir jetzt das bei Wikipedia dazu auch nochmal durchgelesen und mir einen geschichtlichen Überblick aufgeschrieben.
Welche Personen sind denn nun für welche Zeit wichtig und welche Politik?
Und was ist denn überhaupt bei der Paulskrichenverfassung herausgekommen, denn sie ist ja gescheitert? |
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Crash

Anmeldungsdatum: 21.11.2006 Beiträge: 26 Wohnort: Neustrelitz
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Verfasst am: 29. Nov 2006 16:24 Titel: |
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wie schon gesagt, die Paulskirche hatte keine Macht und wer keine macht hat kann keine gesetzte durch bringen bzw. ausführen.
Ergo kann man sagen sie hat nix gemacht/gebracht.
Wichtig für die zeit:
Otto v. Bismarck und seine Bündnisspolitik (GANZ WICHTIG)
eventuell der Preußische König (später Deutscher Kaiser) Wilhem I.
würd dann noch den Französchen König nehmen Napoleon III.
Viellt noch ein Paar worte zu Bismarck.
Bismarcks höchstes ziel war die Schaffung und den Schutz eines Deutschen Reiches (unter der Führung Preußen).
Zu diesem Zwecke verfolgte er eine krasse außenpolitk auch bekannt als Blut und Eisen Konzeption (Gründung des Deutschen-Reiches):
*1862: Bismarck preußischer Ministerpräsident
*1864: dt.-dän. Krieg
*1866: preuß.-Österreichischer Krieg
*1870/17: dt.-franz. Krieg
Nach der Reichsgründung Lag der Schutz des Reiches im Vordergrund:
1. Frankreich isolieren (niemand sollte ein Bündniss mit Frankreich eigehen, da sich Bismarck vor einer Revanche für den verloren Dt-Franz-Krieg fürchtete)
2. Situation schaffen, in der alle Staaten (außer Frank) Dtl. brauchen, aber sich nicht gegen Dtl. verbünden
Dies alles schaffte er, durch diverse "Geheim-Verträge" und einer Bündniss politik die zwangsläufig 20 Jahre später in den 1. WK führen musste (dies ist eine These und kein Fakt, historiker streiten sich deswegen immer noch ein wenig ^^). Ich vertrete diese These aber auch, da, durch die Ganze Verzweigung, der Staaten mit Bündnisse, jeder gezwungener Maße seinem Partner zur seite stehen musste. [ ICh glaub ich schweif hier zu sehr ab )
Mfg
Beiträge zusammengefügt. Wenn die Beiträge zeitlich quasi aufeinanderfolgen und niemand anderes dazwischen etwas gesagt hat, dann benutz doch bitte die EDIT-Funktion. Das erhöht den Lesefluss. Danke!
Gruß MI |
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Anmeldungsdatum: 05.11.2006 Beiträge: 6
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Verfasst am: 30. Nov 2006 20:06 Titel: |
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ok, gut. so langsam wirds mir etwas klarer. werde mich damit am wochenende nochmal genauer damit befassen, da hab ich dann mehr zeit.
kam denn bei dieser paulskirchenversammlung nicht auch irgendwie eine verfassung zustande?
aber wenn das ganze nix gebracht hat, wird sie wohl kaum in kraft getreten sein.
was ist denn eigentlich mit:
Friedrich Wilhem IV
Wilhelm I
Ludwig I
Maximilian I??
was gibts denn wichtiges über die? hab die so vereinzelt im heft gefunden, aber kenn da irgendwie den zusammenhang noch net so ganz |
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Crash

Anmeldungsdatum: 21.11.2006 Beiträge: 26 Wohnort: Neustrelitz
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Verfasst am: 30. Nov 2006 21:01 Titel: |
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[email protected] hat Folgendes geschrieben: |
kam denn bei dieser paulskirchenversammlung nicht auch irgendwie eine verfassung zustande?
aber wenn das ganze nix gebracht hat, wird sie wohl kaum in kraft getreten sein.
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Naja trat schon in Kraft. konnten die ja nich wissen das sie nich viel erreichen werden ^^. Eine Verfassung gabs auch. Wurde aba von den Beiden Größten Deutschen Staaten (Preußen + Österreich) abgelehnt ( was übrigens auch ein grund für das scheitern der Revolution ist).
Zitat: | was ist denn eigentlich mit:
Friedrich Wilhem IV
Wilhelm I
Ludwig I
Maximilian I??
was gibts denn wichtiges über die? hab die so vereinzelt im heft gefunden, aber kenn da irgendwie den zusammenhang noch net so ganz |
Kann ich dir leider auch nich helfen. Wilhelm der I. war nur der Preußische König der später der 1. Deutscher Kaiser (des neu gegründeten Reiches war)
Zu den anderen Personen einfach ma ein wenig googlen, in wie fern die für die Märzrevolution gut waren kann ich dir leider nich sagen. |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 30. Nov 2006 23:43 Titel: |
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Hhmm. Maximilian I. war König von Bayern, aber schon weit vor der Revolution tot. Als König von Bayern war er natürlich ein wichtiger König im Reichsbund, da Bayern relativ groß war.
Sein Nachfolger war Ludwig I. Ich weiß nicht genau was da war, allerdings hat der glaube ich noch während der Revolution das Handtuch geworfen (Nachfolger war sein Sohn). Guck mal in der Wikipedia, vielleicht findest du da was, wobei ich persönlich glaube, dass diese Persönlichkeiten nur eine untergeordnete Rolle spielen (genaues weiß ich ebensowenig wie Crash; aber ein kurzer Satz zum politischen Wirken sollte reichen). Wichtiger wären ihre Nachfolger, denn Bayern war ja schließlich auch ein Grund, warum Bismarck den Krieg gegen Frankreich anzettelte - also war Bayern ja schon ein wenig gegen ein preußisch geführtes, vereinigtes Deutschland.
Friedrich Wilhelm IV. hingegen ist wichtig. Er ist der Vorgänger von Wilhelm I. (wenn ich mich nicht irre) und war derjenige, der die Paulskirchenverfassung (und die Krone) ablehnte und erst der Reichsverfassung von 1850 zustimmte, wo er fast alle seine Rechte behielt... _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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Anmeldungsdatum: 05.11.2006 Beiträge: 6
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Verfasst am: 09. Dez 2006 13:26 Titel: |
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also ich hab etz alles geschichtlichen ereignisse mit allen personen mal zusammengestellt, was jetzt eigentlich relativ übersichtlich geworden ist.
und verstanden hab ichs auch  |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 09. Dez 2006 19:25 Titel: |
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Übersichtlich und verstanden: Ist doch perfekt!
So muss es sein! Und alles was jetzt kommt, kannst du dann irgendwie einordnen, weil dir die Zusammenhänge klar erscheinen. Und dann ergibt sich auch ein immer vollständigeres Bild der Epoche.
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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