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muhkuh Gast
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Verfasst am: 22. Mai 2006 19:43 Titel: 5fte prüfungskomponente THEMA? |
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hi community,
ich bin der erste jahrgang in berlin, bei dem ich die 5fte prüfungskomponente machen muss... heute habe ich erfahren, dass ich bis montag mit den lehrern abklären muss, ob die das betreuen oder nicht!!, und das thema einreichen muss!! bis montag
das thema muss fächerübergreifend sein, 20 seiten umfang, in kolloquium verteidigen
ich dachte da so an politische weltkunde und geschichte (sozialkunde) und wollte sowas machen wie: wie wirken pc spiele auf den menschen und wie beinflussen sie den menschen und was hat die politik damit zu schaffen....
glaube aber nicht, dass ich sowas genehmigt bekomme. könnt ihr mir bitte beispiele nennen? die schon nen thema haben? BITTE
ich habe die fächer: physik (lk), geschichte (lk), biologie, politische weltkunde, kunst, mathe, deutsch,
ich find kein thema - egal was macht bitte vorschläge
ich könnte mir auch was mit biologie vorstellen...
HILFE ICH BIN AM DURCHDREHEN. |
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Talh Moderator
Anmeldungsdatum: 07.11.2004 Beiträge: 251 Wohnort: Frankfurt a.M.
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Verfasst am: 24. Mai 2006 12:06 Titel: |
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Hm, geht es um Politik allgemein? Dann würde ich vielleicht sowas machen wie "Computerspiele in der politischen Diskussion", was Erfurt und Co uns alles an neuen Gesetzen und Änderungen gebracht haben, wie es dazu kam, ob die Änderungen wirklich ihren Zweck erfüllen, und wie Spiele von unterschiedlichen Parteien bewertet werden.
Aber wenn es um Geschichte und politische Weltkunde geht, eignen sich doch gerade Strategiespiele für eine Auseinandersetzung. Nimm zum Beispiel mal Tropico oder Rome Total War oder Heart of Iron. Welche Möglichkeiten hat der Spieler, die Politik seines Landes zu beeinflussen? Wie kann er mit anderen Ländern interagieren? Und wie nah sind solche Spiele an der Realität? Helfen sie den Spielern, politische und wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen? Sowas zum Beispiel...
Oder wenn du keine Strategiespiele magst: Irgendein Spieledesigner fragte mal: "Wo bleiben die Weltkriegsshooter, in denen ich ein KZ befreie?" Ja, wo bleiben sie? Und warum reduzieren sich Kriegsspiele auf das politisch korrekte Töten der Nur-Bösen Nazis (oder Kommunisten oder Vietcongs oder Orks oder Außerirdischen), warum gibt es keine Spiele, die wirklich objektiv sind, die den Krieg so zeigen wie er ist, mit Kollateralschäden und Konzentrationslagern und Kriegsverbrechen, warum gibt es keine Anti-Kriegsspiele? Die Gewaltverherrlichung der (zumeist amerikanischen) Spieleindustrie hat da auch politische Interessen. Stichpunkt America's Army. Was ich persönlich interessant fände, wäre eine Arbeit darüber, wie sich die Thematiken der Spiele verändert haben. Vor dem 11. September gab es fast keine Spiele, in denen man gegen Terroristen kämpfen musste, heute sind die Warenregale voll davon. In diesem Wandel spiegelt sich natürlich die Auseinandersetzung mit dieser großen Herausforderung Terrorismus, die wir vor wenigen Jahren noch gar nicht wahrgenommen haben (oder hoffnungslos unterschätzten).
Und wenn es um Kunst geht, fallen mir auch zig Beispiele ein. Computerspiele sind ein kreatives Medium und dem Film in vielerlei Hinsicht ähnlich. Nimm doch mal Horrorspiele auseinander und analysiere, wie Farben, Musik, die Architektur der Levels und sonstige Gestaltung auf den Spieler wirken, welche Gefühle sie erwecken. Oder schreib was über die kreativen Möglichkeiten, die in Aufbauspielen wie "The Movies" stecken.
Bei Deutsch könntest du vielleicht die Story eines Spieles analysieren (nicht so leicht, weil leider nicht viele Spiele eine gute Story haben, da muss man schon lange suchen - spontan würde mir Half Life oder Freelancer einfallen) und das vergleichen mit der Dramentheorie nach Gustav Freytag. Immerhin sind Spiele sozusagen eine Geschichte, in der man selbst Interaktionsmöglichkeiten hat. Gute Bücher legt man nicht mehr aus der Hand, und bei guten Spielen will man manchmal wochenlang auch am liebsten gar nicht mehr vom Computer weg - Mit welchen Elementen wird Spannung erzeugt und aufrechterhalten? (Die ersten mysteriösen Geschehnisse, die Außerirdischen, das Auftauchen der Soldaten, G-Man...) Welche Ziele sind vorgegeben, wie verlaufen die Grenzen, in denen man sich innerhalb des SPieles bewegen kann? Wie verläuft die Handlung des Protagonisten bzw. der Person, in dessen Rolle man schlüpft - durchläuft sie eine Entwicklung? Welche Konflikte entwickeln sich während des Spiels und werden zum Ende hin gelöst? Welche Fragen bleiben offen und warum?
Und Bio und Spiele... ich sage nur Künstliche Intelligenz und Neurologie Unser Körper ist nichts als ein biologischer Supercomputer. Die Forschung bastelt an PCs, die nicht verdrahtet sind, sondern in denen alle Leitungen aus Nervenfasern bestehen. Und schau dir mal den Film "Matrix" an: Da werden Spieleumgebungen direkt ins Hirn projiziert, und was in der Realität passiert, bekommt man in der Matrix gar nicht mehr mit. Das hängt natürlich auch mit der Biologie zusammen, zum Beispiel mit den Funktionen des Gehirns, seiner Fähigkeit, Nervenimpulse nach Priorität entweder zu empfinden oder nicht wahrzunehmen, obwohl sie da sind. Es ist mittlerweile erwiesen, dass man Schmerzen verdrängen kann, wenn man sich ablenkt, zum Beispiel indem man sich in eine virtuelle Realität begibt.
So, das waren jetzt zig Vorschläge. Ich hoffe, sie inspirieren dich |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 24. Mai 2006 15:27 Titel: |
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Hast du denn selbst überhaupt schon einmal deinen Vorschlag an die Lehrer gegeben? Vielleicht hätten sie es ja auch genehmigt!
Ansonsten glaube ich, hat dir Talh schon einiges an Möglichkeiten gegeben, wie du Computerspiele und Computer in andere Themengebiete einbetten kannst. Zu seinem letzten Beispiel noch folgendes:
Ich weiß, dass viele Lehrer etwas gegen KI haben und Diskussionen darüber auch für Unnütz, manchmal sogar für unseriös halten. Dennoch gibt es natürlich Gruppen, die sich für die Auswirkung KI oder KI-ähnlichen Systemen auf unser Leben interessieren (da könnte man also auch ins Sozial, wirtschaftliche oder militärisch, geschichtliche hineingehen) und auch renomierte Wissenschaftler haben sich mit diesem Thema befasst (ein Beispiel: Sir Roger Penrose, britischer Mathematiker und Physiker, in seinem Buch "Computerdenken" indem er zu beweisen versucht, wie wichtig auch die Physik für die KI-Entwicklung ist).
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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wrex
Anmeldungsdatum: 29.03.2023 Beiträge: 127045
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wrex
Anmeldungsdatum: 29.03.2023 Beiträge: 127045
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