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Flori
Anmeldungsdatum: 28.02.2011 Beiträge: 1
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Verfasst am: 28. Feb 2011 21:40 Titel: Gründe für die Armut in Südafrika |
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Meine Frage:
Ich soll einen Vortrag über die Armut in Südafrika halten.
Nun möchte ich gründe einarbeiten.
einmal,klar der kapitalismus & wegen damaligen arpartheit
kann mir jemand noch andere gründe sagen ?!...
Meine Ideen:
tut mir leid das ich das in geschichte reinschreibe
aber in erdkunde komm ich nicht rein
und arpartheit ist ja etwas für die geschichtler
wäre lieb wenn ihr mir wirklich weiter helfen könntet.
danke schonmal im vorraus ! |
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Xabotis Moderator

Anmeldungsdatum: 29.12.2010 Beiträge: 319
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Verfasst am: 28. Feb 2011 21:51 Titel: Re: Gründe für die Armut in Südafrika |
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Du hast womöglich ohne es zu wollen, den Grund der Armut selbst genannt, es ist die Geschichte, oder besser gesagt, die Kolonialisierung, der Imperialismus usw., erkundige dich nach Kolonialisierung und europäischemEingriff Afrikas so ab dem 18. Jh. und später und du wirst massig Gründe für die Armut in Afrika finden.
 _________________ Alles ist ein Zugang, um das Zentrum zu suchen.
(Konfuzius) |
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Devin Cant Moderator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 270
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Verfasst am: 28. Feb 2011 22:03 Titel: |
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Du glaubst also, ohne die Kolonialisierung würde es heute in Afrika weniger Armut geben? _________________ "Wenn man eine ruhmvolle Tat zu erzählen hat, so braucht man nicht zu sagen, dass sie ruhmvoll gewesen ist. Die einfache Darstellung des Verlaufes enthält das Lob. Nicht dem Erzähler, sondern dem Leser gebührt, die Anerkennung zu spenden." - v. Moltke |
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Xabotis Moderator

Anmeldungsdatum: 29.12.2010 Beiträge: 319
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Verfasst am: 28. Feb 2011 22:12 Titel: |
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Definitiv, höchstwahrscheinlich nicht wenig, aber weinger.
 _________________ Alles ist ein Zugang, um das Zentrum zu suchen.
(Konfuzius) |
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DmitriJakov
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 164
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Verfasst am: 01. März 2011 02:15 Titel: |
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Für das Topic ist glaube ich sehr wichtig zu definieren, was Armut überhaupt ist.
Definiert man Armut ber die materielle Seite, dann gilt es zu definieren gegenüber welchem Kreis man die materielle Ausstattung vergleicht: Zieht man nur die eigene Dorfbevölkerung heran, so sind die meisten (ländlich lebenden) Afrikaner nicht arm.
Vergleicht man gegenüber anderen Gebieten innerhalb des Landes, so gibt es Unterschiede wie bei uns, also innerhalb Europas.
Vergleicht man aber gegenüber dem Rest der Welt, so ist der gesamte Kontinent insgesamt arm.
Nun gibt es aber auch andere Formen der Armut: z.B. Soziale Armut. Unter diesem Aspekt sind die USA und Westeuropa wohl die ärmsten Länder der Welt, wohingegen Asien und Afrika eher reiche Länder sind.
Ich hoffe, es ist klar geworden worauf ich hinaus will: Lebensqualität und Zufriedenheit hängt beileibe nicht alleine an der materiellen Seite obwohl zwischen den beiden sicher eine gewisse Korrelation existiert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Armut
und darin den Abschnitt: Maslowsche Bedürfnispyramide
Hauptartikel hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide
Die materiellen Bedürfnisse sind hierbei eher auf der untersten Stufe. Wirkliche Zufriedenheit erfährt man aber eher duch Befriedigung der höherwertigen Bedürfnisse, also Familie, Freunde, Anerkennung, Respekt, Selbstverwirklichung, etc.
Von daher gesehen ist "Armut" ein sehr relativer und subjektiver Begriff. |
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Xabotis Moderator

Anmeldungsdatum: 29.12.2010 Beiträge: 319
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Verfasst am: 01. März 2011 13:30 Titel: |
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Da unser Gast allerdings nach einer Stellungnahme historischer Sicht verlangte, denke ich, das faktische, materielle Armut gemeint ist, messbare, kalkulierbare Armut, keine ideologische, soziale.
 _________________ Alles ist ein Zugang, um das Zentrum zu suchen.
(Konfuzius) |
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DmitriJakov
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 164
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Verfasst am: 01. März 2011 20:53 Titel: |
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Nun, die Frage ging sofort in die Vollen: "Gründe dafür, dass Afrika arm ist"
Ich kenne ein paar Leute (Mitteleuropäer), die in Afrika leben bzw. gelebt haben. Viele von denen würden mir bestätigen, dass sich die meisten Afrikaner nicht arm fühlen, auch nicht materiell. Ausnahme natürlich die großen Städte oder die Townships Südafrikas, dort gibt es dann schon etliche, die sich arm fühlen.
Deshalb sollte man in einem Vortrag durchaus die Diskusion voranstellen, was denn eigentlich Armut ist, bevor man es schlicht und einfach voraussetzt, dass es so sei.
Dies ist in meinen Augen ein Grundfehler des Geschichtsunterrichts, dass Geschichte immer egozentrisch gelehrt und erzählt wird. So werden eurozentreische Geschichtsbilder errichtet oder USA-zentrische (verzeiht mir diese Wortschöpfung), etc. Aus unserer Sicht hat Afrika ein lächerliches Pro-Kopf Einkommen, also sind seine Bewohner arm. Aber wie gesagt, das ist Ansichtssache und vor allem eine Frage der Definition.
Dummen Tippfehler editiert
Zuletzt bearbeitet von DmitriJakov am 01. März 2011 22:55, insgesamt einmal bearbeitet |
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Xabotis Moderator

Anmeldungsdatum: 29.12.2010 Beiträge: 319
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Verfasst am: 01. März 2011 22:14 Titel: |
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Ich stimme dir im Bezug auf europäische Monoperspektivität vollkommen zu, aber bedenke, dass es sich um Schulunterricht handelt, der leider zu wenig vorraussetzt, da er allgemeingültiges Oberflächenstrukturat behandelt, aber davon möchte ich nicht anfangen, sondern mehr sagen, dass eine ideologisch philosophische Gedankenanregung wie die hier aufgegriffene These für sich zu viel für ein Referat ist, daher denke ich, dass eine vorangehende Bestimmung, welche "Armut" hier gemeint ist, ausreichen sollte.
 _________________ Alles ist ein Zugang, um das Zentrum zu suchen.
(Konfuzius) |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 01. März 2011 23:43 Titel: |
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Für ein Referart ist das in den Augen vieler vielleicht zu viel - aber das heißt doch nicht, dass die These in einem Forum wie diesem nicht auch diskutiert werden kann/sollte. Dabei gibt es natürlich ein paar Dinge zu beachten, zuoberst natürlich, dass der Fragesteller nicht verwirrt wird und ihm auch in dem Sinne geholfen wird, dass er sich seine Frage mit den Informationen beantworten kann.
Ich denke, beides ist hier gegeben: Es wurden ein paar Punkte genannt, woher die materielle Armut herkommt und es wurde klargestellt, dass die anderen Punkte sehr wohl relevant sind, aber vielleicht nicht "für die Schule" (In dem Zusammenhang @Flori: Wenn du dich über die Auswirkungen der Kolonialisierung informierst, gehe nicht nur auf die Punkte "Ausbeutung" ein, sondern insbesondere auch der Fragestellung nach, inwiefern die willkürlichen Grenzen und das Diktat des politischen Systems und ähnliche Punkte einen Einfluss auf die Wirtschaftskraft des Landes haben).
Hinzu kommt, dass wir ja, sofern möglich, nicht nur einfach Fragen beantworten wollen, sondern vielleicht auch für einen Blick über den Tellerrand zu begeistern versuchen.
Und da möchte ich auch noch einmal anknüpfen. Ich gebe DmitriJakov völlig Recht, wenn er allein die These - in ihrer für den Leser scheinbaren Generalität - für engstirnig hält. Auch bin ich der Meinung, dass gerade wenn das NICHT im Schulunterricht gefragt wird, die Diskussion über den Begriff der Armut durchaus angebracht ist - AUCH und insbesondere in der Schule. Man muss ja nicht immer alles machen, wie der Lehrer das haben will. Ein guter Lehrer wird das einsehen und trotzdem zufrieden sein, wenn vielleicht auch der Bereich "materielle Armut bestimmter Bevölkerungsgruppen" nicht komplett weggelassen wird. Da liegt es natürlich an unserem Fragesteller zu entscheiden, was für einen Lehrer er/sie hat.
Wenn ihr Lust habt, können wir auch das Thema Geschichtsunterricht und v.a. die Eurozentrierung des Gesichtsunterricht, Probleme und Gegenmaßnahmen besprechen. Ich selbst würde mich gerne an einer solchen Diskussion (natürlich in einem anderen Thread ) beteiligen. _________________ I have seen war, I hate war
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