Talh Moderator
Anmeldungsdatum: 07.11.2004 Beiträge: 251 Wohnort: Frankfurt a.M.
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Verfasst am: 12. Sep 2006 04:09 Titel: |
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In welcher Zwischenkriegszeit? 1918-1940?
Da war Frankreich eine Republik. Die größten Krisen waren:
- schnell wechselnde Regierungen, innenpolitische Machtkämpfe und ein Putschversuch der Faschisten
- die wachsende Bedrohung durch Deutschland nach 1933.
Ausführlicher gibt's das in der Wikipedia. Schau mal z.B. unter "Geschichte Frankreichs" -> "Dritte Republik" oder "Dritte Französische Republik". Die deutschen Artikel sind leider ziemlich oberflächlich, wenn du Englisch kannst, solltest du dir mal die englischen Artikel und die dortigen Links zu Gemüte führen. |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 12. Sep 2006 17:00 Titel: |
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Oder meinst du die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen (weil du ja schon eine Frage zur Nachkriegszeit nach dem ersten Weltkrieg gestellt hast)? Wenn ja, dann kann ich nachschauen, ich müsste noch etwas dazu haben.
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 12. Sep 2006 23:46 Titel: |
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Mmmh. Also hier ist der Teil, der dich interessieren könnte:
Grundlage (geschichtliche Zusammenhänge):
(...) während die junge Weimarer Republik mit der Höhe der Reparationszahlungen zu kämpfen hatte, glitt die „Grande Nation“, schwer von den Schäden des 1. Weltkrieges mitgenommen, von einer wirtschaftlichen Krise in die Nächste, besetzte eigenwillig das Ruhrgebiet, als die Deutschen mit ihren Bezahlungen im Rückstand waren und verlor zusehends an internationalem Ansehen. Inzwischen bedauerten die Briten und Amerikaner den Versailler Vertrag unterschrieben zu haben. Zu allem Überfluss wurde die allgemeine Krise auch noch von der schweren Weltwirtschaftskrise um 1930 verschlimmert – an welcher der Versailler Vertrag nicht komplett unschuldig war. Unterdessen errichteten die Franzosen einen Grenzwall an der deutschen Grenze (Maginot-Linie), was der in diesem Punkt optimistischen Bevölkerung die trügerische Sicherheit gab auf Grundlage dieses Walles und des „besten Militärs der Welt“ (dessen Rückständigkeit, bzw. dessen Stillstand schon vielen irgendwie bewusst war) alle außenpolitischen Gefahren gebannt zu haben. Deshalb schienen die Franzosen auch jegliches Interesse an der Außenpolitik zu verlieren und beschäftigten sich nur noch mit der innenpolitischen Krise des Landes.
So verwundert es nicht, dass die Franzosen eine verblüffende Gleichgültigkeit, ja fast eine bewundernswerte Neugier, gegenüber den Nachrichten aus Deutschland zeigten, wo Hitler an die Macht gekommen war und mit der wirtschaftlichen Krise des Landes aufräumte. (...)
Politisches System:
3ième République auf Grundlage mehrerer Verfassungen.
Zwischen den Kriegen wechselte die Regierung der dritten französischen Republik relativ häufig. Neben den finanziellen Problemen, mit denen die Regierungen, wie beschrieben, immer stärker zu kämpfen hatten, erschütterten weitere Krisen das Land.
So verlor der prominente Ministerpräsident Poincaré im Zuge des totalen Fehlschlags der Rhurgebietsbesetzung die darauffolgende Wahl und erlangte den Posten als Ministerpräsident aber schon bei der darauffolgenden Wahl wieder, weil sein Nachfolger in eine schwere finanzielle Krise gestolpert war.
Daneben erschwerte auch die Bildung einer kommunistisch ausgerichteten "Volksfront" die Regierungstätigkeit in den mittleren 30er Jahren. Diese Volksfronten bildeten sich in Frankreich und anderen europäischen Staaten im Zuge der Machtergreifung von faschistischen Regimen in anderen europäischen Ländern (Deutschland vor allem). Die zunehmende Radikalisierung Frankreichs nahm das Land innenpolitisch noch mehr in Anspruch. (...)
Vielleicht hilft das ein wenig?
Gruß
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