borthi
Anmeldungsdatum: 23.09.2008 Beiträge: 71 Wohnort: borth
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Verfasst am: 01. Sep 2009 09:54 Titel: |
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Hallo,
ein König ist der höchste Souverän seines Landes.
Gesetzgeber, Oberster Richter, manchmal Oberbefehlshaber der Armee und hie und da auch geistliches Oberhaupt.
Er untersteht aber dem Kaiser.
Um mal bei Deutschland zu bleiben, so könnten dort z.B. Könige in Bayern, Sachsen und Preussen regieren, würden sich aber dem Kaiser des Deutschen Reiches unterstellen.
Der letzte deutsche Kaiser trug den Titel:
Kaiser des deutschen Reiches UND König von Preussen.
Ergo muß da schon ein unterschied vorhanden sein.
Wenn die oder der König/in von England z.B. Könige in den Kolonien hätte eingesetzt, von mir aus einen König in Indien, einen in Australien usw.
hätte der-die König-in von England den Titel Kaiser-in des brit Empires beanspruchen können.
Napoleon beispielsweise setzte Könige(meist seine Brüder oder verdiente Marschälle) in Italien, Spanien, Holland und Westfalen ein und trug oder beanspruchte nicht zuletzt deshalb, den Kaisertitel.
Hätte er alle eroberten Staaten Frankreich einverleibt und wäre er Alleinherrscher geblieben, so würde ihm nur ein Königstitel zustehen.
grüsse borthi |
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Devin Cant Moderator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 270
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Verfasst am: 04. Sep 2009 20:53 Titel: |
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Sawyer hat Folgendes geschrieben: | Welchen Vorteil hatte es für einen deutschen König sich zum Kaiser krönen zu lassen, außer das der spiruteller Status stieg? Hatte irgendwelche poltischen Vorteile oder polt. Gewicht? |
Es hatte vor allem eine große symbolische Bedeutung, da der entsprechende Kaiser mit der Krönung durch den Papst einen universellen Herrschaftsanspruch erlangte. Ansonsten festigte die Kaiserkrönung in der Regel die eigene Macht, da ein enormer Aufwand erforderlich war, um nach Rom zu ziehen und sich dort krönen zu lassen. Vielleicht hilft dir der Wikipedia-Artikel weiter.
borthi hat Folgendes geschrieben: | ein König ist der höchste Souverän seines Landes.
Gesetzgeber, Oberster Richter, manchmal Oberbefehlshaber der Armee und hie und da auch geistliches Oberhaupt.
Er untersteht aber dem Kaiser. |
Sehr viele Könige unterstehen/unterstanden aber keinem Kaiser, sondern waren völlig souverän und selbstständig, so wie auch etliche Herzöge, Fürsten oder sonstige keine übergeordnete Instanz hatten. Es gab natürlich auch Kaiser, denen keine Könige direkt untergeordnet waren.
borthi hat Folgendes geschrieben: | Um mal bei Deutschland zu bleiben, so könnten dort z.B. Könige in Bayern, Sachsen und Preussen regieren, würden sich aber dem Kaiser des Deutschen Reiches unterstellen.
Der letzte deutsche Kaiser trug den Titel:
Kaiser des deutschen Reiches UND König von Preussen.
Ergo muß da schon ein unterschied vorhanden sein. |
Der Titel hieß genau genommen "Deutscher Kaiser und König von Preußen", wobei offizielle Dokumente in der Regel nicht so unterzeichnet wurden, da der Kaisertitel praktisch lediglich eine neue Bezeichnung für den Präsidenten des Norddeutschen Bundes nach dessen Umgestaltung zum Deutschen Reich war. Bezeichnend ist, dass sich Bismarck und Wilhelm I. vor der Kaiserproklamation in Versailles nicht auf einen genauen Titel einigen konnten und dieser erst im nachhinein festgelegt wurde.
Des Weiteren ist anzumerken, dass sich die Könige von Bayern, Sachsen und Württemberg (mehr oder weniger) freiwillig dem König von Preußen in dessen Funktion als Deutscher Kaiser untergeordnet haben. Sie hätten genau so ihre Königreiche als selbstständige Staaten außerhalb des Deutschen Reiches weiter bestehen lassen können.
borthi hat Folgendes geschrieben: | Wenn die oder der König/in von England z.B. Könige in den Kolonien hätte eingesetzt, von mir aus einen König in Indien, einen in Australien usw.
hätte der-die König-in von England den Titel Kaiser-in des brit Empires beanspruchen können. |
Wobei ein König normalerweise nie andere Könige ernennen wird, da diese ja dann den selben Status hätten wie er. Und sich selbst daraufhin zum Kaiser zu proklamieren ist schon etwas umständlich und würde im Ausland sicher nicht gut ankommen^^ Zumal dies bedeutet hätte, dass die entsprechenden Staaten dann nicht mehr direkt zum Vereinigten Königreich gehört hätten, weshalb man sich meist auf die Einsetzung von Gouverneuren und dergleichen beschränkte statt den "Herrschern" der einzelnen Kolonien Adelstitel zu verleihen.
borthi hat Folgendes geschrieben: | Napoleon beispielsweise setzte Könige(meist seine Brüder oder verdiente Marschälle) in Italien, Spanien, Holland und Westfalen ein und trug oder beanspruchte nicht zuletzt deshalb, den Kaisertitel.
Hätte er alle eroberten Staaten Frankreich einverleibt und wäre er Alleinherrscher geblieben, so würde ihm nur ein Königstitel zustehen. |
Napoleon wäre auch so Kaiser geblieben. Es war ja nicht so, dass die Könige von seines Gnaden dem französischen Staat an sich unterstellt waren. Sie waren alle offiziell souverän und konnten in ihren Ländern theoretisch machen was sie wollten (ein Recht, das sich unter anderem Murat in Neapel herausnahm).
Der Königstitel kam schon allein deshalb nicht in Frage, weil dieser in der Tradition der Bourbonen stand und außerdem den imperialen Machtanspruch Napoleons nicht ausgedrückt hätte. Zumal Frankreich bei der Annexion so großer Gebiete eine Größe erreicht hätte, für die alles andere als ein Kaisertitel unlogisch gewesen wäre.
PS: Sorry für das viele Offtopic^^ _________________ "Wenn man eine ruhmvolle Tat zu erzählen hat, so braucht man nicht zu sagen, dass sie ruhmvoll gewesen ist. Die einfache Darstellung des Verlaufes enthält das Lob. Nicht dem Erzähler, sondern dem Leser gebührt, die Anerkennung zu spenden." - v. Moltke |
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