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Zusammenschluss SPD + KPD = SED
 
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mR.oRange



Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 08. Jun 2005 15:54    Titel: Zusammenschluss SPD + KPD = SED Antworten mit Zitat

Hallo,
ich würde mal gerne wissen, warum die KPD den Zusammenschluss mit der SPD zur SED unbedingt gewollt und schließlich auch gegen viele Gegner auf Seiten der SPD durchsetzte...!?
Wollten die damit erreichen, dass die Stimmen die normal der SPD gehörten jetzt an die SED und somit an die KPD gehen ?
Danke für Hilfen

Gruß
Talh
Moderator


Anmeldungsdatum: 07.11.2004
Beiträge: 251
Wohnort: Frankfurt a.M.

BeitragVerfasst am: 08. Jun 2005 16:56    Titel: Re: Zusammenschluss SPD + KPD = SED Antworten mit Zitat

mR.oRange hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
Wollten die damit erreichen, dass die Stimmen die normal der SPD gehörten jetzt an die SED und somit an die KPD gehen ?

Jein. Die KPD war keine so kleine und unbedeutende Splitterpartei wie es heute die DKP ist, sie hatte durchaus eine ansehliche Basis in der Bevölkerung.

Ich denke für den Zusammenschluss von SPD und KPD zur SED gibt es zwei Hauptgründe.

1. Die Linke fühlte sich verantwortlich für den Sieg der NSDAP 1933, weil sich SPD, KPD und andere linke Parteien zu sehr gegenseitig bekämpft hätten. Nun, da nach dem Krieg die Karten neu verteilt wurden, wollte man diesen Fehler auf Seiten der Kommunisten nicht noch einmal begehen und sich deshalb mit der SPD zu einer gemeinsamen, starken Partei vereinen.

2. Die UdSSR wollte einen guten Willen zeigen und gewährte als erste Besatzungsmacht die Gründung von Parteien in ihrer Zone. Die SBZ war anfangs auch sehr demokratisch. Moskau schlug Deutschland einen "eigenen Weg zum Sozialismus" vor, statt der SBZ den Stalinismus direkt aufzuzwingen. Diesen "eigenen Weg" wollte man durch demokratische Wahlen erreichen, und dazu brauchte man eine große, starke Partei mit vielen Anhängern, die auf jeden Fall bei einer Wahl die Mehrheit erlangen würde. Um den großen Konkurrenten CDU auszuschalten, machte die Besatzungsmacht Druck auf die SPD, z.b. indem man Mitglieder, die sich gegenüber einem Zusammenschluss skeptisch äußerten, ein Redeverbot erteilte. Der Zusammenschluss zur SED ging so vonstatten, dass man bei der Vertragsunterzeichnung jedem Sozialdemokraten eine Flasche Wodka hinstellte und hinter ihm einen Rotarmisten postierte...
mR.oRange



Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 09. Jun 2005 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

nicht schlecht...vielen dank für die hilfe smile
dann hab ich jetz bisschen nen überblick dadrüber.
wenn noch jemand irgendwas zusätzliches dazu sagen möchte, immer gern Big Laugh

Gruß
hammel



Anmeldungsdatum: 06.03.2005
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 09. Jun 2005 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Talh,
wenn dein letzter satz nicht gewesen wäre, hätte ich geglaubt, du seihst überzeugter DDRler und hättest denn mauerfall verpennt...
Was er zum Punkt 2 zuerst schrieb, ist die offizielle Seite.
Der Stalinismuss sollte auch in der DDR installiert werden, nur einen Putch, wie damals in Russalnd war nciht möglich, da Deutschlad als Staat nicht mehr exisitierte und die Anderen siegermächte ein Mitspracherecht hatten --> Potsdammer Abkommen; Allierter kontrolrat etc.

Somit musste die DDR so geschafen weerden, dass die SU nicht sofort gegen das Abkommen verstößt. Daher auch die "demokratischen" Vorgänge (domokratisch im sinne des Sozialismus)
Es gab in der SBZ genug SPDler die gegen einen zusammenschluss waren und viele sind dann nach der Fusion in die West-Zonen ausgewandert.
So hat sie dich West-SPD unter Kurt Schumacher klar von der Ost-SPD distanziert.
Und der zusammenschluss kam wirklich nur unter dem massivien Druch der Besatzungsmacht.
Aber die Argumente Talh sind so richtig. Ein zusammenschluss der Linken, um eine Wiederholung von 1933 zu verhindern war das Hauptargument.
Und das langfristige Ziel, eine starke Partei an der Macht zu haben, ist auch richtig.

_________________
Gruß
H@mmeL
Ostfriese mit Leib und Seele.
----------------------------
Besser ein Schritt in die richtige Richtung, als gar keine Antwort.
Nebu



Anmeldungsdatum: 04.06.2005
Beiträge: 42
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 11. Jun 2005 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

Also, ich bin der Überzeugung dass die - ohne Zweifel - Zwangsvereinigung von KPD und SPD in erster Linie dazu diente, die SPD als politische Kraft auszuschalten. Das Argument (wenn auch nicht unlogisch) die politischen - linken - Kräfte zu vereinigen, war vorgeschoben. Es war einfach klar, das die Kommunisten mit einer existierenden SPD nicht so eine Machtdominanz hätten entwickeln können, wie sie es dann getan haben. Nach der Vereinigung von KPD und SPD waren in der SED schon nach kurzer Zeit alle sozialdemokratischen Kräfte ausgeschaltet und die "kommunistisch-sozialdemokratische" Einheitspartei war eine reine Kommunistische Partei.
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