Gast02 Gast
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Verfasst am: 10. Sep 2016 12:15 Titel: Definition von Kulturnation |
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Meine Frage:
Hallo liebe Community!
Ich bin in der 12. Klasse und schreibe bald in meinem Leistungskurs Geschichte eine Arbeit. In dieser wird es unter anderem um den Begriff "Kulturnation" gehen.
Ich habe diesen soweit verstanden, dass die Kulturnation auf objektive Kriterien beruht (z.B. gemeinsame Geschichte, Sprache usw.), von Grenzen unabhängig ist und dass die Kriterien außerhalb menschlicher Einflussnahme stehen.
Außerdem kann ein Mensch nur einer Nation angehören. Mein Problem liegt darin, dass ich nicht weiß, ob damit gemeint ist, dass z.B. ein römisch-katholischer deutschsprachiger Mensch der Kulturnation "römisch-katholisch" und der Kulturnation "deutschsprachig" angehört, d.h. dass ein Mensch JEWEILS nur einer Nation angehören kann, oder, ob er der Nation "römisch-katholisch" UND "deutschsprachig" angehört.
Meine Ideen:
Jetzt, wo ich das so lese, macht letzteres mehr Sinn, aber ist es dann nicht eigentlich unmöglich eine Kulturnation zu gründen? Also, ist es möglich, dass die Menschen in Gruppen, wie gemeinsame Geschichte, Sprache, Kultur etc. aufgesplittet werden?! Das ist doch eigentlich unmöglich, dass es eine Nation nur mit Katholiken gibt...
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen! |
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gbklotzke
Anmeldungsdatum: 31.08.2016 Beiträge: 1
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Verfasst am: 19. Sep 2016 20:30 Titel: |
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Kulturnation ist kein wohldefinierter Begriff, und es gibt auch keine objektiven Kriterien.
Heutzutage wird der Begriff häufig bezogen auf die Wertschätzung, die der Bereich "Kultur" im Leben einer Nation (eines Volkes) genießt.
Beispiel (These): Deutschland ist eine Kulturnation, weil das, was die deutsche Nation (das deutsche Volk) an kulturellen Produkten/Werten hervorgebracht hat und noch weiter hervorbringt, wertgeschätzt und weiterentwickelt wird.
"Kulturelle Produkte/Werte" sind vor allem Sprache/Literatur, Kunst/Musik, Ethik/Philosophie und Bildung/Wissenschaft. Im Zweifelsfall sind diejenigen Produkte/Werte gemeint, die am Maßstab des Vernünftigen und des ethisch und ästhetisch Vertretbaren positiv bewertet werden. Dass es Bewertungsunterschiede gibt, ist unvermeidlich; der friedliche, vernünftige Umgang mit solchen Unterschieden ist als solcher ein kultureller Wert |
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