Quellen verknüpfen- wie geht das?

yasmin-flower · Anmeldungsdatum: 02.02.2008 Beiträge: 18

Hallo!
also wir schreiben in ein paar tagen unsere geschi-klausur..
da hieß es , dass wir Quellen miteinander verknüpfen sollen..
soo. was bedeutet das eig. und wie soll ich Quellen miteinander verknüpfen???
hab das leider noch nie gemacht grübelnd

(ich weiss ihr denkt wohl ich bin "bescheuert" Haue / Kloppe / Schläge

hoffe ihr könnt mir helpen unglücklich

MI · Administrator Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München

Naja, das ist im Grunde nichts Wildes und gehört eigentlich intuitiv zur Quellenarbeit dazu.

"Quellen verknüpfen" heißt genau das, was es heißt, nämlich Verbindungen zwischen den Materialien herstellen.
Vielleicht entdeckst Du zum Beispiel, dass eine bestimmte Information in einer Quelle in einer anderen auch steht. Oder vielleicht hast du eine Quelle, die von einem Historiker verfasst die Situation während des Investiturstreits darstellt - und dann hast du vielleicht einen Eintrag in eine Chronik aus dieser Zeit. Vielleicht bleibt aus dem ersten Text eine Frage unbeantwortet? Vielleicht ist nicht alles verständlich? Zum Beispiel könnte es ja sein, dass die Situation der Bevölkerung unklar ist. Dann kannst du die Chronik heranziehen und das Problem klären, indem du erst einmal beweist, dass diese die Situation darstellt, die Parallelen zur anderen Quelle erläuterst und dann erklärst, warum das die Quelle ergänzt.

Ein ziemlich triviales Beispiel aus der Geographie (ich habe leider in Deutschland keine Geschichtsklausur geschrieben):
Es geht um die Analyse eines Schwellenlandes (Thailand) und man findet heraus, dass die meisten ausländischen Investitionen in Thailand aus Japan stammen. Nun möchte man wissen, warum das so ist und findet in einer anderen Quelle die Information, dass Japan der größte Handelspartner Thailands ist. Und das beschreibt man dann - und damit hat man die beiden Quellen verknüpft.

Du siehst, "Quellen verknüpfen" heißt einfach nur, dass man am Besten alle Quellen kennt und dann beginnt sie zu analysieren. Und wenn irgendetwas unklar ist, tja dann zieht man halt andere Quellen zur Erklärung heran!

Gruß
MI

yasmin-flower · Anmeldungsdatum: 02.02.2008 Beiträge: 18

naja dann hoff ich mal auf ne einfache Quelle, da ich nicht grad so ne leuchte bin im langzeitgedächtnis Hammer

MI · Administrator Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München

Da brauchst du kein wirkliches Langzeitgedächtnis für - du hast ja alle Quellen gegeben (darum geht's ja gerade: du bekommst immer eine ganze Menge von Quellen - und die musst du dann verknüpfen).

Das einzige, was du dich immer fragen musst ist, wie die Quellen zusammenhängen, bzw. wie das ALLES zusammenhängt. Wenn dir irgendeine Erklärung fehlt versuche sie in den anderen Quellen zu finden.

Darum geht's.

Gruß
MI

yasmin-flower · Anmeldungsdatum: 02.02.2008 Beiträge: 18

SSSSSSSSSSSSSSSOOOOOOOOOOOO
1-mail dürft iht raten was dran kam.
eins kann ich sagen....NIX aber auch gar nix , was ich auswendig geleernt hatte kam dran (4o seiten!!!)
das einzige war ungefähr der investiturstreit
hier sind die Quellen...

Q1
Wie aber Pippin die Ankunft des heiligen Vaters vernahm, zog er ihm eilig entgegen mit seiner Gemahlin, seinen Kindern und den Großen des Reiches. Seinen Sohn Karl schickte er mit vielen vornehmen Männern vierzig Meilen zu seinem Empfang voraus. Er selbst ging ihm von seiner Pfalz Ponthion aus beinahe eine Stunde weit zu Fuß entgegen und schritt eine Strecke Weges als sein Marschall neben dem Saumroß des Papstes einher.
Am 6. Januar, dem Tage des Erscheinungsfestes, betraten sie den Palast von Ponthion. Da bat nun Papst Stephan alsbald flehentlich den allerchristlichsten König, daß er sich den Schutz des Friedens und die Sache des heiligen Petrus angelegen sein lasse, und der König versprach dem heiligen Vater eidlich, allen seinen Befehlen und Wünschen mit ganzer Kraft nachzukommen und die Rückgabe des Exarchates von Ravenna und des übrigen Rom zugehörigen Gebietes zu erwirken.

Q2
In demselben Jahre ertrug Papst Stephan, der seinem Vorgänger Zacharias seligen Andenkens gefolgt war, den Druck der Langobarden und den Übermut des Königs Aistulf nicht mehr und kam, um (persönlich) die Hilfe des Königs Pippin anzurufen. Als Pippin davon hörte, befahl er erfreut seinem erstgeborenen Sohn Karl, ihm entgegenzureisen und ihn ehrenvoll zu sich in die Pfalz von Ponthion zu führen. Dort wurde der Papst vom König Pippin ehrenvoll empfangen. Viele Geschenke spendete er dem König und auch seinen Großen. Am folgenden Tage warf er sich zusammen mit seinem Gefolge in Sack und Asche auf die Erde und beschwor den König Pippin bei der Gnade des allmächtigen Gottes und der Macht der seligen Apostel Petrus und Paulus, daß er ihn selbst und das römische Volk aus der Hand der Langobarden und des anmaßenden Königs Aistulf Knechtschaft befreie. Und nicht eher wollte er sich von der Erde erheben, als bis ihm König Pippin mit seinen Söhnen und den Großen der Franken die Hand reichte und ihn selbst zum Zeichen des künftigen Bündnisses und der Befreiung von der Erde aufhob.

1.wir sollten die unterschiede herausschreiben
aber die geilste 2. frage war ja ,dass wir eine erörterung schreiben sollten ob man durch diese Quellen den konflikt zwischen papsttum und könig (investiturstreit, canossa...) hervorsehen kann grübelnd

danach gab es noch die frage wer von beiden die hilfe vom anderen am meisßten braucht und begründen.

könntet ihr mir vielleicht grob die fargen beatnw , so dass ich ungefähr weiss was ich richtig gemacht habe..
man bin ich deprímiert traurig

es war der letzte DRECK!!

MI · Administrator Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München

Ich probiere einmal, ein paar Ansätze zu präsentieren:

zu 1: Ich denke, die Quellen sind nicht allzu lang und die Unterschiede sind im Detail der Formulierungen auszuarbeiten. Einen großen Unterschied sehe ich zum Beispiel, in der Art und Weise, wie des Papstes Bitte vorgetragen wird. Einmal lediglich flehendlich, ein anderes Mal verzweifelt, fast schon erpresserisch. Auf der anderen Seite wird Pippin in der ersten Quelle als dem Papst unterlegen gezeichnet (er marschiert an dessen Seite - der Papst ist sicherlich zu Pferde), während beim zweiten Text die Überlegenheit Pippins herausgearbeitet werden kann.

zu 2: Naja, aus den Unterschieden in 1. ergibt sich sogleich die Frage, wer denn nun die eigentliche Macht hat. Davon ausgehend, dass es nur eine Macht geben kann kommt die Frage auf, wer denn nun wem dienen muss, bzw. welche Kompetenzen wo liegen.
Hier brauchst du wahrscheinlich dein Hintergrundwissen, um den Weg, bzw. die Gründe des Investiturstreits zu skizzieren, andernfalls sind deine Ausführungen nur unvollständig, da die Schlussfolgerungen lückenhaft sind.

zu 3: Da brauchst du doch auch dein Hintergrundwissen. Die Quellen geben ja nur über einen bestimmten Fall Auskunft, nicht aber über die ganze Bandbreite der Beziehungen zwischen Papst und König und so wie ich die Aufgabe verstehe (und nach der Aufgabenlogik - 1. Aufgabe = Zusammenfassung/Verständnis 2. Aufgabe = Analyse 3. Aufgabe = Übertragung auf Unterrichtsinhalte - wäre das logisch), ist aber das gefordert.

Wie auch immer: Das sind jetzt nur ein paar mehr oder weniger ungeordnete Dinge, die mir dazu einfielen.

Gruß
MI

yasmin-flower · Anmeldungsdatum: 02.02.2008 Beiträge: 18

Ich hatte vor ein paar tagen ein gespräch mit meiner gesch. lehrerin..
wir hatten uns über meine klausur unterh.
nun dabei kam raus das ich nicht ins Fettnäpfchen getreten bin sonder gleich in die Friteuse!" Sie hat mir erklärt dass ich Quellen verknüpfen usw. gar nicht beherrsche, was ich ja eig. schon selber wusste. und dieses "quellen verknüpfen" war eig. hauptbestandteil unserer klausur.
ich hab keine Ahnung wie ich jetzt an die Sache rangehen muss. denn das wird mich noch bis zum Abi begleiten..sie hat mir nur vorgeschlagen soviele Quellen wie möglich zu lesen grübelnd

lg und danke vielmals MI!

MI · Administrator Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München

Das ist natürlich ein Problem. Da hilft eigentlich nur üben, üben, üben. Warum ist das eigentlich noch nicht früher aufgefallen?
Vielleicht fragst du deine Lehrerin mal nach Übungsklausuren? Eventuell mit Erwartungshorizont?

Was wir dir anbieten könnten wäre vielleicht, dass du einige Übungen, wo es darum geht, verschiedene Quellen zu verknüpfen, online stellst (bzw. deine Lösungen) und wir die gemeinsam mit dir durchgehen. Das ist natürlich ein gewaltiger Aufwand und die Frage ist, ob sich genügend Helfer finden, die die nötige Zeit mitbringen.
Auf der anderen Seite solltest du dir einfach einmal eine gute Klausur aus deinem Kurs leihen und dir anschauen, was man hätte schreiben können. Und dann fragst du einfach nach. "Wie kommt man auf den Schluss, das so und so?" und dann können wir dir am Konkreten Beispiel helfen.

Aber wie gesagt: Ich selbst habe ja auch kein Geschichte studiert (noch habe ich überhaupt nicht studiert) und leider habe ich in der Oberstufe in Deutschland noch nicht einmal Geschichte gehabt - bis auf die Pflichtkurse. Ich kann dir also auch keine Klausuren, etc. zum Üben geben.

EDIT:
Eine weitere Idee wäre, einfach mal hier mitzulesen und alte Themen zu lesen. Die Quellenlage bei deiner Klausur war ja eher mager für eine mehrstündige Klausur, von daher ist wohl doch ein großes Hintergrundwissen gefordert, wie ich schon oben bei Aufgabe zwei und drei angemerkt habe. Insgesamt scheint mir - nach Durchsicht der hier hochgeladenen Klausuren - die Anzahl von Quellen eher gering. Das erstaunt mich, aus Erdkunde bin ich anderes gewöhnt und aus Frankreich sowieso. Da hatten wir immer mindestens drei, vier größere Quellen in Geschichte.
Das würde bedeuten, dass das "Quellenverknüpfen" auch einfach ein Problem des Zusammenhangs ist. Soll heißen: Du musst einen groben Überblick über die Geschichtszusammenhänge erlangen, dann siehst du "automatisch" die Parallelen und Knackpunkte. Da würde nur das Lesen von geschichtlichen Texten helfen.

Gruß
MI

wrex · Anmeldungsdatum: 29.03.2023 Beiträge: 136630