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Wanderer
Anmeldungsdatum: 08.05.2006 Beiträge: 8
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Verfasst am: 23. Mai 2006 19:04 Titel: Gerichtsprozesse gegen Sklavenhalter in den USA? |
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Hallo.
Wir sind im Unterricht (11. Klasse) kurz auf die Sklaverei in Amerika zu sprechen gekommen.
Die Sklaven wurden ja richtig mies behandelt, sie wurden als Tiere (Kühe oder Ochsen) bezeichnet und galten als Eigentum ihres Besitzers, der mit ihnen machen konnte, was er wollte, was meistens nicht gerade nett war, aber es war legal.
Die Sache hat mich an die Behandlung der Juden im 3. Reich erinnert. Wurden eigentlich die Sklavenhalter nach dem Sezessionskrieg vor Gericht gestellt, wie bei den Nürnberger Prozessen? Da wurde die Rechtsgrundlage auch erst später geschaffen und die Verbrechen beruhen auf dem gleichen Prinzip.
Wäre schön, wenn ihr das wüßtet. |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 23. Mai 2006 20:15 Titel: |
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Puh...
Ich habe noch nie etwas von solchen Sklavereiprozessen gehört - und glaube auch nicht, dass es solche gab. Auch habe ich versucht, diese Vermutung mit Hilfe des Internets zu verifizieren, aber nichts dergleichen gefunden (also keine Sklavereiprozesse).
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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MacHarms
Anmeldungsdatum: 11.11.2004 Beiträge: 622 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 24. Mai 2006 10:22 Titel: |
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Kriegsverbrechen und demgemäß auch Kriegsverbrecher-Prozesse à la Nürnberg hat es nach US-amerikanischer Lesart vor dem 20. Jahrhundert nicht gegeben.
Dies verdeutlicht die "Liste der Kriegsverbrechen" in der englischen Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_war_crimes
Diese Liste führt nach ihrer Einleitung Kriegsverbrechen "seit den Haager Konventionen von 1907" auf und beginnt bezeichnenderweise mit dem Versailler Vertrag, in dem "der deutschen Regierung und dem deutschen Volk" die Alleinschuld am Ersten Weltkrieg aufgebürdet wurde (d.h., auch meine Vorväter waren Kriegsverbrecher).
Die Alliierten kommen an dieser Stelle natürlich völlig unschuldig weg.
Wer hatte doch noch gesagt VAE VICTIS?
Gruß von der Waterkant,
Peter |
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Wanderer
Anmeldungsdatum: 08.05.2006 Beiträge: 8
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Verfasst am: 24. Mai 2006 21:37 Titel: |
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Sklavenhaltung ist ja eigentlich kein Keiegsverbrechen, sondern eher ein "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" (so hieß das in Nürnberg). Kennst du dazu auch einen wiki-Artikel? |
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MacHarms
Anmeldungsdatum: 11.11.2004 Beiträge: 622 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 24. Mai 2006 22:01 Titel: |
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In Nürnberg hieß es "Crime against Humanity", und die richtigere deutsche Übersetzung davon ist Verbrechen gegen die Menschheit. Dieser Begriff wurde erstmalig in der 2. Haager Landkriegsordnung von 1907 verwendet, und das hat wohl auch die Amis zu der Auffassung gebracht, daß es solche Verbrechen vorher nicht gegeben haben konnte.
Nachzulesen bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Verbrechen_gegen_die_Menschheit
Gruß von der Waterkant,
Peter |
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wrex
Anmeldungsdatum: 29.03.2023 Beiträge: 127045
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