MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 07. Mai 2006 20:13 Titel: |
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Was ist an "Teilung Deutschlands" nicht politisch? Und "Demilitarisierung" ist doch auch nur Politik, weil das Militär der Regierung unterliegt, d.h. alle militärischen Aktionen von der Regierung beschlossen werden und das Militär die außenpolitische Macht eines jeden Staates ist (ansonsten: auch Stichpunkt Potsdamer Abkommen).
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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sirius
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 85 Wohnort: Erlangen
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Verfasst am: 07. Mai 2006 23:46 Titel: Adenauer |
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Die Forderung nach Verstärkung der Besatzungstruppen ist schlicht der Reflex auf den begonnenen Ost-West-Konflikt; schließlich lag die junge BRD genau an der Grenze zweier sich feindlich entwickelnden Weltblöcke. Sie zeigt auch, dass Adenauer die Besatzungstruppen längst nicht mehr als solche sah, sondern als Verbündete im Kampf gegen den Osten/Kommunismus.
Dennoch enthält die Forderung auch einen Trick: Adenauer will seit Anfang der 50er eine neue deutsche Armee und weiß, dass er die nur im Rahmen einer supranationalen Organisation bekommt. (später EVG/Plevenplan, NATO). Deshalb hat die West-Integration, die er massiv betreibt, auch eine militärpolitische Dimension. Der Trick jetzt: Wenn die Alliierten ihre Streitkräfte trotz der wachsenden Bedrohung aus dem Osten nicht verstärken (Was sie, wie er weiß, aus finanziellen Gründen kaum können!), dann führt an einer neuen deutschen Armee kein Weg mehr vorbei. Tatsächlich beginnen schon ab 1950 die Planungen für einen eigenen Miltitärbeitrag der BRD, die 1956 in die Gründung der NATO-integrierten Bundeswehr enden.
Soviel in politisch-militärischer Kürze
Sirius _________________ Macht bedeutet nicht, Geschichte zu machen, sondern Geschichte zu interpretieren. |
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