Kris
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 3
|
Verfasst am: 27. März 2006 15:42 Titel: "Karthagischer Friede" -> Was is das? |
|
|
HI =)
Ja, das Thema beinhaltet meine Frage ja schon, was ist unter "karthagischer Friede" zu verstehen?
Ich hab die Fragestellung, in wie weit der Versailler Vertrag ein karthagischer Friede ist, wollte dazu aber erstmal wissen was das denn nun ist - wenn ich aber danach google kommen meist schon Interpretationen, die sich mit diesem Frieden im Zusamenhang mit Versailles beschäftigen- aber das würd ich dann doch gern selbst machen ;-)
Es wär also toll wenn mir da mal jemand helfen könnte =)
Hab auch die Suchfunktion ma beschäftigt, aber mit "karthagischer Friede" leider nich das gefunden wonach ich gsucht hab.
Vielen Dank schonmal =)
lg Kris |
|
Devin Cant Moderator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 270
|
Verfasst am: 27. März 2006 18:12 Titel: |
|
|
Am Ende des 2. Punischen Krieges (218 v.Chr. bis 201 v.Chr.) stellte das römische Reich an das besiegte Karthago mehrere harte Friedensforderungen, u.a.
• Abtretung der gesamten karthagischen Kriegsflotte bis auf 10 Triremen
• Auslieferung der Kriegselefanten
• Übergabe jeglichen Kolonialbesitzes (ihnen blieb praktisch nur noch die Stadt Karthago)
• Kontribution von 10.000 Talenten Silber innerhalb von 50 Jahren
• Verbot der Kriegsführung ohne Erlaubnis Roms selbst im afrikanischen Bereich und eigenen Hinterland
• Anerkennung der Unabhängigkeit des Königreichs Numidien unter dem römischen Verbündeten Massinissa _________________ "Wenn man eine ruhmvolle Tat zu erzählen hat, so braucht man nicht zu sagen, dass sie ruhmvoll gewesen ist. Die einfache Darstellung des Verlaufes enthält das Lob. Nicht dem Erzähler, sondern dem Leser gebührt, die Anerkennung zu spenden." - v. Moltke |
|
sirius
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 85 Wohnort: Erlangen
|
Verfasst am: 28. Apr 2006 16:12 Titel: |
|
|
[quote="MacHarms"]Nun, ich würde den Versailler Vertrag einen "Karthagischen Frieden" nennen.[quote]
Nur mal so als Test zu "qoute".
Aber zum (abgelegten) Thema: Wenn "karthagischer Friede" unannehmbar und den nächsten Krieg mehr oder minder zwangsläufig involvierend meint, dann trifft das auf Versailles nicht zu. Die "Zwangsläufigkeit" war die Rechtfertigungsposition der Rechten! Der nicht einmal kodifizierte Friede nach dem 2. WK war wesentlich schlimmer (Besatzung, Teilung, Reparationen, Abtretungen usw.), und dennoch folgten Friedenszeit und Prosperität. Da gehört dann eben auch Marshall dazu und Truman und überhaupt... Aus einem Krieg folgt eigentlich (fast?) nie zwangsläufig ein neuer, es sei denn, man sucht eine Begründung dafür!
Gruß
Sirius _________________ Macht bedeutet nicht, Geschichte zu machen, sondern Geschichte zu interpretieren. |
|
Devin Cant Moderator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 270
|
Verfasst am: 29. Apr 2006 15:10 Titel: |
|
|
Zitat: | Sssü an, hier hat das mit dem "quote" (Zitat) auch nicht geklappt! |
Das funzt anscheinend nur noch ohne Namen, also statt
Code: | [quote="MacHarms"]Sssü an, hier hat das mit dem "quote" (Zitat) auch nicht geklappt![/quote] |
Code: | [quote]Sssü an, hier hat das mit dem "quote" (Zitat) auch nicht geklappt![/quote] |
Du hast Recht mit deinen Beobachtungen. Ich habe dem Admin einmal Bescheid gegeben! Gruß MI _________________ "Wenn man eine ruhmvolle Tat zu erzählen hat, so braucht man nicht zu sagen, dass sie ruhmvoll gewesen ist. Die einfache Darstellung des Verlaufes enthält das Lob. Nicht dem Erzähler, sondern dem Leser gebührt, die Anerkennung zu spenden." - v. Moltke |
|
EdenEyes
Anmeldungsdatum: 13.12.2006 Beiträge: 1
|
Verfasst am: 13. Dez 2006 21:04 Titel: Re: "Karthagischer Friede" -> Was is das? |
|
|
Kris hat Folgendes geschrieben: | HI =)
Ja, das Thema beinhaltet meine Frage ja schon, was ist unter "karthagischer Friede" zu verstehen?
Ich hab die Fragestellung, in wie weit der Versailler Vertrag ein karthagischer Friede ist, wollte dazu aber erstmal wissen was das denn nun ist - wenn ich aber danach google kommen meist schon Interpretationen, die sich mit diesem Frieden im Zusamenhang mit Versailles beschäftigen- aber das würd ich dann doch gern selbst machen ;-)
Es wär also toll wenn mir da mal jemand helfen könnte =)
Hab auch die Suchfunktion ma beschäftigt, aber mit "karthagischer Friede" leider nich das gefunden wonach ich gsucht hab.
Vielen Dank schonmal =)
lg Kris |
|
|
Marius
Anmeldungsdatum: 28.01.2007 Beiträge: 1
|
Verfasst am: 28. Jan 2007 19:12 Titel: |
|
|
[quote="sirius"][quote="MacHarms"]Nun, ich würde den Versailler Vertrag einen "Karthagischen Frieden" nennen. Zitat: |
Nur mal so als Test zu "qoute".
Aber zum (abgelegten) Thema: Wenn "karthagischer Friede" unannehmbar und den nächsten Krieg mehr oder minder zwangsläufig involvierend meint, dann trifft das auf Versailles nicht zu. Die "Zwangsläufigkeit" war die Rechtfertigungsposition der Rechten! Der nicht einmal kodifizierte Friede nach dem 2. WK war wesentlich schlimmer (Besatzung, Teilung, Reparationen, Abtretungen usw.), und dennoch folgten Friedenszeit und Prosperität. Da gehört dann eben auch Marshall dazu und Truman und überhaupt... Aus einem Krieg folgt eigentlich (fast?) nie zwangsläufig ein neuer, es sei denn, man sucht eine Begründung dafür!
Gruß
Sirius |
Nun, diese Begründung für die Zwangsläufigkeit halte ich für etwas kurzbeinig. Es steht außer Frage, dass die Rechten die Faktizität des Versailler Vertrages nutzten, um die jüngst aufkeimende Demokratie systematisch zu determinieren. Doch weiterhin ist festzuhalten, dass zahlreiche Sozialdemokraten, wie auch der Reichskanzler Ebert (SPD), die Kontinuität des monarchischen und vorrevolutionären Gedankenguts vor allem der Freikorps rigoros unterschätzten, bzw. diese bewusst akzeptierten (!!!) (bspw. die Zerschlagung der Aufstände der Spartakisten mit Hilfe der Freikorps). Ergänzend kommt hinzu, dass "Hilferufe" der Reichsregierung, die an die Alliierten gerichtet waren, absichtlich nicht beachtet wurden. Dies zeigte sich vor allem in der Diskussion über die absolut astronomisch und ökonomisch irreal konzipiereten Reparatonsforderungen der Alliierten, die Deutschen druckten absichtlich ungedecktes Geld, um den Siegermächten das Ausmaß der Forderungen und der damit verbundenen Inflation aufzuzeigen. Dieser "Hilferuf" wurde stillschweigend entgegen genommen, mit dem Hintergedanken, dass die ganze Welt nun auf diese auf, wie auch schon damals in der politischen Welt zu hören, unfaire Art und Weise gedemütigte Nation schaut, die die Alleinschuld teils zu Unrecht tragen musste.
Somit lässt sich der Versailler Vertrag und seine Folgen sicherlich nicht so einfach als Interpretationssache von Antisemiten abtun, hier sind tiefe gesellschaftliche und politische Interdependenzen miteinander verstrickt. Danke. |
|