Urs
Anmeldungsdatum: 03.01.2012 Beiträge: 1
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Verfasst am: 03. Jan 2012 20:14 Titel: Urteile über die Schweiz im 2. Weltkrieg |
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Meine Frage:
A) Die Aktivdienstgeneration hat sich ein ganz bestimmtes Geschichtsbild angewöhnt. Was ist daran charakteristisch? (Antwort:Stichworten)
B) Für welche besonderen Leistungen steht der Name GUISAN?
C) Was wurde Bundesrat PILEZ-GOLAZ vorgeworfen?
Fragen wir heute einen Büger der Aktivdienstgeneration oder auch jüngere Leute, welche Figur aus der Kriegszeit sie im Gedächnis haben, die Antwort wird sein: General Guisan an erster Stelle und Friedrich Traugott Wahlen.... Aber kein Bundesrat-oder, doch im negativen Sinn, vielleicht Pilet-Golaz und von Steiger, beide wegen fraglicher Reden.
Meine Ideen:
Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen, habe in der Geschichte echt keine ahnung. |
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oberhaenslir
Anmeldungsdatum: 30.11.2008 Beiträge: 428
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Verfasst am: 14. Jun 2012 12:23 Titel: Guisan, Pilet-Golaz, von Steiger, Wahlen |
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1) Die Historiker Jost und Tanner relativierten die Wichtigkeit Guisans und stellten die Bedeutung des Réduits mit Recht in Frage:
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Guisan#Kontroverse_um_die_historische_Einordnung
2) Pilet-Golaz' Vorstellungen, was die Kompromisse betraf, welche die Schweiz seines Erachtens mit Deutschland hätte eingehen sollen, gingen sehr weit, aber nie so weit wie die des Schweizer Gesandten in Berlin, Hans Fröhlicher:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Pilet-Golaz#Beurteilung
3) Von Steiger war den Deutschen als Bundesrat genehm: Er wurde vom deutschen Gesandten in Bern, Köcher, regelrecht in die Kandidatur und letztlich auch ins Amt gepuscht, diverse BGB-Delegierte z. B. änderten nach dessen Intervention ihre Meinung zugunsten von Steigers. Allerdings war dieser dann doch nicht vollständig gemäss deutschen Erwartungen linientreu, Köcher meldete später nach Berlin, wenn er gewusst hätte, wie er sich verhalte, «hätte ich ihm wohl nicht zur Bundesratswahl verholfen»:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_von_Steiger
4) Friedrich Traugott Wahlen plante bereits in den 1930er Jahren die Selbstversorgung der Schweiz; Bundesrat wurde er erst 1959. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die «Anbauschlacht» von ihm mit viel persönlichem Engagement geführt. Dabei wurden sogar die Grünanlagen in Städten zur Anpflanzung von Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide genutzt, so dass der Selbstversorgungsgrad von 52 % (1939) auf 72 % (1945)gesteigert werden konnte. Die spätere Bekanntheit von Friedrich Traugott Wahlen basierte weniger auf seiner Arbeit im Bundesrat als auf seinen Verdiensten vor dieser Zeit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Traugott_Wahlen#Bundesrat
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