DmitriJakov
Anmeldungsdatum: 15.11.2010 Beiträge: 164
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Verfasst am: 05. Dez 2010 00:26 Titel: |
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Trotz der etwas aufdringlichen Art der Fragestellung ...
Jeder Mensch hat den Wunsch das zu tun, was er am liebsten macht. Dass das nicht immer klappt, auch heutzutage, wird von den Meisten akzeptiert.
Was jedoch heute wie damals den Menschen sauer aufstösst ist, sich einem Herrn unterzuordnen, der bestimmt was zu tun ist, wann es zu tun ist und wie es zu tun ist.
Und genauso wie sich heute Menschen in allen möglichen Berufen selbständig machen und Handwerksmeister werden, Unternehmensberater oder Ladenbesitzer, so hatten junge Leute auch im Mittelalter den Wunsch ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.
Die Landbevölkerung war jedoch von Rechts wegen Eigentum des Grundherrn. Und als solches war ihnen nicht nur die freie Berufswahl verwehrt, sondern vor allem auch der Wegzug an einen anderen Ort.
Wer vor dem Landleben fliehen wollte, der musste irgendwie sicherstellen, dass er nicht gefunden, zurückgebracht und anschliessend bestraft wird. Diese Chance boten irgendwann die aufstrebenden Städte.
Für den Grundherrn war es ausserordentlich schwierig und auch aufwändig einen entflohenen Leibeigenen, der in irgendeine Stadt geflüchtet war, wieder aufzufinden. Und für den jungen Flüchtling gab es zumindest die Chance einen Handwerksmeister zu finden, der ihm sein Handwerk lehrt.
Dieses Gerücht, dass man in der Stadt Leben, Auskommen UND Versteck finden kann, führte zu dem Spruch: "Stadtluft macht frei".
Diese Fluchtbewegung dauerte allerdings nicht sehr lange an. Denn die Grundherren der Länder machten über den König und den Kaiser Druck auf die Städte, die Leibeigenen wieder "auszuliefern". Und auch die Städte begannen den unkontrollierten Zuzug als Bedrohung für ihre Wirtschaft zu sehen. Zu viele Gesellen führen zu ruinöser Konkurrenz der Handwerker untereinander und das musste unterbunden werden. Schutzgemeinschaften der Handwerker entstanden: die Zünfte.
Trotzdem blieb die Stadt seit dem ersten großen Impuls der Landflucht ungebrochen DAS attraktive Ziel.
Aus inzwischen etwas anderen Motiven hält diese Landflucht bis heute weltweit an. |
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