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historyker Gast
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Verfasst am: 16. Jan 2014 20:40 Titel: mittelalterlicher Reisekönig - Machtsicherung? |
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Meine Frage:
Hallo liebe Communtiy,
meine Frage lautet, wie sich die Kaiser im Mittelalter ihre Macht sichern und sich durchsetzen konnten, wenn sie ständig reisten?
Meine Ideen:
Also, ich kann mir kaum Gründe dafür vorstellen... Höchstens, dass er dadurch einen besseren Überblick hatte, weil er die Fürsten in den anderen Gebieten kannte. Außerdem konnte er den wirtschaftlichen Bedürfnissen des Volkes nachgehen, indem er eine größere Gruppe an Menschen beispielsweise wegen größerem Angebot an Essen, zu einem anderen Ort bringt.
Aber erklärt das wirklich, wie er seine Macht sichern konnte? Ich würde gerne viel mehr dazu wissen und auch lesen. Deshalb wäre ich sehr dankbar, wenn mir das jemand etwas erläutern könnte; gerne könnt ihr mir auch hilfreiche Links schicken, wenn das günstiger ist.
Vielen Dank im voraus!  |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 17. Jan 2014 11:01 Titel: |
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Gerade weil er reiste, hatte er eine gute Möglichkeit (vllt. die einzige?) seine Macht zu sichern - wie du schon richtig sagst: So wusste er Bescheid, er war immer wieder an den Höfen der Fürsten und konnte sich vor Ort überzeugen, was diese so machten.
Wenn du dir Sorgen machst, wie er denn Nachrichten, etc. empfing - das war kein Problem. Er reiste ja nicht allein und da der kaiserliche Hofstaat relative groß war, reiste er auch nicht sonderlich schnell. Es war also nie ein großes Problem, mit ihm in Verbindung zu treten.
Wenn du dir große, alte Reiche anschaust, dann ist es im Gegenteil immer schwieriger, ein solches Reich zentral zu verwalten, wenn es starke aristokratische Familien gibt, wie das im hrRdN der Fall war.
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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historyker Gast
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Verfasst am: 17. Jan 2014 15:09 Titel: |
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"... immer schwieriger, ein solches Reich zentral zu verwalten, wenn es starke aristokratische Familien gibt, wie das im hrRdN der Fall war."
War es schwieriger, weil die aristokratischen Familien mit anderen aristokratischen Familien "konkurrierten" oder bezieht sich das auch eher auf den Kaiser?
Inwiefern war es aber eigentlich vorteilhaft für den Reisekönig zu sehen, was die Fürsten der anderen Gebiete machten? Wieso musste er zur Verwaltung "seiner Stadt" wissen, was bei den anderen Fürsten lief? Eher, weil sie zusammen arbeiten oder um zu sehen, ob von ihnen eine Gefahr droht?
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast ich hoffe, diese Fragen können auch geklärt werden! |
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MI Administrator

Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 20. Jan 2014 08:58 Titel: |
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Je weiter du vom Geschehen weg bist, desto weniger Informationen bekommst du, weil einfach weniger Leute am Hof sind. Außerdem erscheinen die Probleme der Provinzen weit.
Insofern haben viele Rebellionen eher weit weg vom Königshof begonnen - wenn der Königshof aber reist, kann er damit einfacher reagieren und ist nie "weit weg".
Das bedeutet, um deine Frage zu beantworten, zweierlei:
a) der König/Kaiser war oberster Lehnsherr und musste sich damit auch mit den Problemen seiner Vasallen beschäftigen - wenn er diese nicht kannte, weil sie zuweit weg waren, regierten die Fürsten wie Könige komplett selbst.
b) Rebellion und/oder Korruption waren für schwache, wenig präsente Könige/Kaiser immer ein Problem. Um dem entgegenzutreten, lohnt es sich, persönlich Präsenz zu zeigen.
Hinzu kommt noch die Konkurrenz unter den Fürsten selbst - auch da war der König der Schiedsrichter; d.h. auch der Punkt ist richtig.
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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historyker Gast
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Verfasst am: 21. Jan 2014 16:55 Titel: |
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Ich möchte mich ganz herzlich bei dir bedanken! Jetzt ist mir einiges klarer geworden, da du echt super Erklärungen auf meine Fragen ausgeführt hast.
Danke und schönen Tag noch  |
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oberhaenslir

Anmeldungsdatum: 30.11.2008 Beiträge: 430
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Verfasst am: 23. Jan 2014 23:06 Titel: Meinst du die Kaiser im HRRDN? |
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Meinst du die Kaiser im HRRDN?
Zwischen Heinrich III. (1046–1056) und Friedrich III. (1452–1493) waren im HRRDN zahlreiche Kaiser an der Macht und erhielten sich diese durch Geschenke an die Fürsten. Wo man von ihnen abfiel, versuchten sich alle mit blutiger Gewalt durchzusetzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_römisch-deutschen_Herrscher |
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