Sherlock Holmes
Anmeldungsdatum: 22.04.2012
Beiträge: 101
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 Verfasst am: 12. Jun 2012 18:45 Titel: |
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Hallo,
Warlords sind, wie die Taliban auch, Fundamentalisten. Sie denken ähnlich, tragen aber andere Kleider als die Taliban.
In ganz Afghanistan gibt es 20 Warlords, von denen einige sogar Schlüsselpositionen in der Regierung sind. Die Warlords stehen ganz oben auf der schwarzen Liste der Menschenrechtsorganisationen.
Mit freundlichen Grüßen
Sherlock |
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MI
Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004
Beiträge: 1710
Wohnort: München
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| Verfasst am: 12. Jun 2012 22:12 Titel: |
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Nein, das stimmt leider nicht - bzw trifft nicht die Bedeutung des Wortes.
Ein Warlord ist ganz allgemein (heutzutage) eine Person, die zwar von ihrem politischen/gesellschaftlichen Rang her keine Schaltposition hat, aber wegen ihrer militärischen Macht de facto Regierungsgewalt ausübt.
Warlords sind also im Grunde Halter von Privatarmeen, die eigentlich keine Berechtigung dazu haben.
Feudalherren im Mittelalter sind bspw. keine Warlords, weil sie vom König die Macht dazu bekommen hatten, diese zu halten, in Zeiten von Anarchie könnte man sie vielleicht als Warlords bezeichnen.
In Afghanistan gibt es nun schon seit ewigen Zeiten Warlords, die wenigsten von ihnen (religiöse) Fundamentalisten. Nur: Wer eine Privatarmee hat, der bestimmt natürlich, wo es lang geht.
Fundamentalismus benötigt dem Wort nach ein ideologisches Fundament, auf dem die politische Sichtweise ruht. Warlords haben aber idR kein solches, sie regieren einfach aufgrund des Recht des Stärkeren und wollen vorwiegend Geld und Sicherheit für sich selbst. Ich würde sagen, es handelt sich vorwiegend um Opportunisten, was so ziemlich das genaue Gegenteil eines Fundamentalisten ist.
Selbstverständlich werden die Warlords von den Menschenrechtsorganisationen stark kritisiert - und da sie morden und machen, was sei wollen, durchaus auch zurecht.
Ein Problem ist aber, dass in Afghanistan anscheinend weitgehend Anarchie herrscht, die die internationalen Truppen nicht unter Kontrolle bekommen (können). Einige (lokale) Warlords - trotz aller Kritik - schaffen eben genau die lokale Sicherheit, die für einen Aufbau des Landes dort notwendig ist.
Gruß
MI
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I have seen war, I hate war
Franklin D. Roosevelt |
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Devin Cant
Moderator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004
Beiträge: 270
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| Verfasst am: 12. Jun 2012 22:25 Titel: |
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Zudem haben viele afghanische Warlords aufgrund ihres Einflusses und der allgemeinen Korruption staatliche Positionen inne. So kann man viele lokale Polizeichefs und sogar manche Minister der Zentralregierung zu dieser Kategorie zählen.
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"Wenn man eine ruhmvolle Tat zu erzählen hat, so braucht man nicht zu sagen, dass sie ruhmvoll gewesen ist. Die einfache Darstellung des Verlaufes enthält das Lob. Nicht dem Erzähler, sondern dem Leser gebührt, die Anerkennung zu spenden." - v. Moltke |
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