GoTo Ehrenmoderator
Anmeldungsdatum: 08.09.2004 Beiträge: 701
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Verfasst am: 27. Mai 2007 18:02 Titel: |
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Was dafür oder dagegen spricht spielt erst mal eine sekundärer Rolle. Fakt ist, dass wir aufgrund eines Bündnissfalles der NATO in Afgahnistan sind und somit verpflichtend. Es ist damit nicht so einfach die truppen abzuziehen. Angemerkt sei, dass sich die deutsche Hilfe nicht auf Kriegshilfe der Amerikaner und Briten erstreckt sondern die Hilfe im Rahmen der ISAF stattfindet. Eine von den VEreinten Nationen aufgestellt Truppe (Nicht Blauhelme), die folgenden Auftrag hat:
"Unterstützung der vorläufigen Staatsorgane Afghanistans und ihrer Nachfolgeinstitutionen bei der Aufrechterhaltung der Sicherheit, so dass sowohl die afghanischen Staatsorgane als auch das Personal der Vereinten Nationen (inkl. ISAF) und anderes Zivilpersonal (insb. solches, das dem Wiederaufbau und humanitären Aufgaben nachgeht) in einem sicheren Umfeld arbeiten können, und Sicherheitsunterstützung bei der Wahrnehmung anderer Aufgaben in Unterstützung des Bonner Abkommens."
Somit ist es schwierig zwischen pro/cons abzuwerten. Fakt ist, dass wir quasi keine Wahl hatten als nach Afgahnistan zu marschieren, außer wir hätten den Bündnisfall missachtt und somit einen internationalen Vertrag gebrochen. |
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Lottii Gast
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Verfasst am: 28. Apr 2010 18:47 Titel: Afghanistan pro |
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Ich musste, obwohl ich eigentlich contra bin für die schule pro argumente finden, vielleicht können dir diese weiterhelfen:
PRO:
-Aufgeben ist feige und verantwortungslos
-Afghanen kriegen allein wegen ihrer schwachen Institution nichts auf die Reihe, wenn wir abziehen wird alles nur noch schlimmer, das wäre den Afghanen gegenüber ungerecht und verantwortungslos
-Jetzt wo eh schon deutsche Soldaten gestorben sind soll es wenigstens nicht ohne Grund gewesen sein, Aufgeben wäre feige
-Wenn wir abzogen, hätten wir unsere Versprechen nicht eingehalten, nämlich Terror zu verjagen und beim Wiederaufbau zu helfen, bis jetzt hatten wir bei beiden Punkten keine großen Erfolge
-Wir müssen wenigstens die Grundlagen schaffen, nicht aufgeben. Es sind so viele tausend Menschen gestorben, es wäre peinlich jetzt einfach abzuziehen
-Die Ignoranz der Amerikaner war für den Kriegsverlauf mitverantwortlich, nach dem Motto: die Taliban nicht beachten..Aber jetzt gibt es einen neuen Plan, von der Europäern beeinflusst, dieser soll effektiver werden und damit werden wir unsere Ziele vielleicht wenigstens halbwegs erreichen
-wir sind wegen eines Bündnisvertrags der NATO Afghanistan mehr oder weniger verpflichtet, wir hatten eigentlich keine Wahl und mussten nach Afghanistan, sonst hätten wir einen Internationalen Vertrag gebrochen. |
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MrComfort
Anmeldungsdatum: 04.02.2013 Beiträge: 1
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Verfasst am: 04. Feb 2013 16:04 Titel: Re: Afghanistan pro |
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Lottii hat Folgendes geschrieben: | Ich musste, obwohl ich eigentlich contra bin für die schule pro argumente finden, vielleicht können dir diese weiterhelfen:
PRO:
-Aufgeben ist feige und verantwortungslos
-Afghanen kriegen allein wegen ihrer schwachen Institution nichts auf die Reihe, wenn wir abziehen wird alles nur noch schlimmer, das wäre den Afghanen gegenüber ungerecht und verantwortungslos
-Jetzt wo eh schon deutsche Soldaten gestorben sind soll es wenigstens nicht ohne Grund gewesen sein, Aufgeben wäre feige
-Wenn wir abzogen, hätten wir unsere Versprechen nicht eingehalten, nämlich Terror zu verjagen und beim Wiederaufbau zu helfen, bis jetzt hatten wir bei beiden Punkten keine großen Erfolge
-Wir müssen wenigstens die Grundlagen schaffen, nicht aufgeben. Es sind so viele tausend Menschen gestorben, es wäre peinlich jetzt einfach abzuziehen
-Die Ignoranz der Amerikaner war für den Kriegsverlauf mitverantwortlich, nach dem Motto: die Taliban nicht beachten..Aber jetzt gibt es einen neuen Plan, von der Europäern beeinflusst, dieser soll effektiver werden und damit werden wir unsere Ziele vielleicht wenigstens halbwegs erreichen
-wir sind wegen eines Bündnisvertrags der NATO Afghanistan mehr oder weniger verpflichtet, wir hatten eigentlich keine Wahl und mussten nach Afghanistan, sonst hätten wir einen Internationalen Vertrag gebrochen. |
Ich weiß ja nicht, ob die Sichtweise sich nach 3 Jahren so verändern konnte, ich finde deine Argumentation aber sehr stumpf und platt formuliert.
Es geht in dieser militärischen Unterstützung nicht nur darum, das beste aus der Situation zu machen, wie es sich aus deinem Text herausfiltern lässt. Deutsche Sicherheitskräfte sind geschickt worden, um grob gesagt für politische Stabilität und zivile Sicherheit und Entwicklung zu sorgen. Es ist sicherlich kein gutes Argument zu sagen, dass "eh schon welche gestorben sind und man deswegen ruhig weiterkämpfen kann". Der Einsatz wird aufgrund ihrer hohen zivilen Opferzahlen stark kritisiert, was auch zu verstehen ist.
Zur Legitimation des Einsatzes ist zunächst zu sagen, dass die Voraussetzungen für die Entsendung deutscher Truppen insofern gegeben sind, dass die einfache Mehrheit im Bundestag FÜR den ISAF-Einsatz gestimmt haben und das Grundsatzurteil des BVerfG vorhanden ist. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete eine UN-Resolution (1386), wodurch die Genehmigung des Weltsicherheitsrates gegeben ist.
Zurück zu den Zielen:
Auf lange Sicht gesehen ist das oberste Ziel, einzelne Distrikte des Landes an die afghanischen Sicherheitstruppen zu übergeben. Parallel soll die Zahl deutscher Truppen reduziert werden. Mit dem verlängerten Mandat zu Beginn dieses Jahres ist dies auch geschehen.
In deiner Argumentation sprichst du nur an, "aufgeben wäre feige".
Es ist sehr gewagt zu sagen, Deutschland beteiligt sich ausschließlich an dieser Operation, um nicht als "feige" dazustehen.
Für Deutschland tritt trotz alledem der NATO-Bündnisfall ein.
Abschließend ist zu sagen:
Es geht im Kern um drei Dinge:
-um unsere eigene Sicherheit
-um die Sicherheit unserer Verbündeten
-und um die Zukunft Afghanistans
Ich stimme daher auch für eine weitere Verlängerung des Mandats in den kommenden Jahren, soweit die Situation in Afghanistan dies zulässt. |
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