BlackDevil2k
Anmeldungsdatum: 26.09.2008 Beiträge: 4
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Verfasst am: 29. Sep 2008 12:27 Titel: Renaissance und Humanismus |
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Hi!
habe einmal folgende Frage:
Und zwar, Rennaissance ist eine Epoche von 1350-1600 in der man die Wiedergeburt der Antike sieht in Sachen Kunst und Wissenschaft?? ----> ist das soweit richtig????
Humanismusim Zeitalter der Renaissance:
Er breite sich von Italien her über Europa aus und war an der antike Orientiert, er war dazu bestrebt das jeder seine Persönlichkeit frei entflaten kann keiner unter Kirchlichen zwängen stand und war an der wissenschaft interessiert und forschte.Dies stand im gegensatz zum Mittelalter wo der Mensch sich der Kirche beugen sollte-----> ist das soweit richtig??
Mir fällt es schwer Rennaissance und Humanismus aussereinader zu halten, mein Thema ist Renaissance und Humanismus in europa: |
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MI Administrator
Anmeldungsdatum: 01.11.2004 Beiträge: 1710 Wohnort: München
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Verfasst am: 03. Okt 2008 23:00 Titel: |
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Meiner Einschätzung nach (ich hoffe, ich liege nicht daneben), sind die Begriffe scharf zu unterscheiden! Dir will es vielleicht deshalb nicht ganz gelingen, weil du dich zu sehr auf die Renaissance fixierst. Versuche, zu den Wortbedeutungen und Grundlagen zurückzukehren. Wenn du die hast, DANN versuche erst weiterzugehen.
Folgendermaßen verstehe ich das Ganze:
"Renaissance", franz. "Wiedergeburt" bezeichnet (als Epoche) die Rückbesinnung auf die Antike, also die "Wiedergeburt" der Antike mitsamt ihrer Ideale.
Im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff "Renaissance" heute aber auch die Zusammenfassung der wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen einer gesamten Epoche, die diesen Namen trägt.
"Humanismus", von lat. "homo"="Mensch", also in etwa "Menschlichkeit" bezieht sich nur auf den veränderten Blickwinkel. Der Humanismus stellt den Menschen und die Fragen seiner Existenz in den Mittelpunkt, nicht (wie z.B. im Mittelalter üblich) Gott. Der Humanismus ist deshalb auch keine Epoche - vielmehr ist er ein Merkmal oder eine Strömung verschiedener Epochen/Länder, wie dem antiken Griechenland oder Rom beispielsweise.
Es gibt natürlich den von dir erwähnten "Renaissance-Humanismus". Der hat aber nichts mit "Wiedergeburt der Antike" zu tun - nur im ideellen Sinne zumindest. Natürlich geht es um Freiheit, freie Entfaltung, etc. - das sind Hauptthemen des europäischen Humanismus. Aber der Humanismus hat sich nicht in allen Schichten der Gesellschaft abgespielt, er war - im Gegensatz zur Renaissance - getragen einzig und allein von den Intellektuellen, denn der Humanismus war in erster und letzter Linie eine BILDUNGSströmung. Es ging ihm um die Abkehr der mittelalterlichen Scholastik, hin zu einer Bildung "aus sich selbst", oder um es anders zu formulieren: Das Mittelalter sah in der Bildung die Ausbildung zum Beruf - der Humanismus sah in der Bildung die Ausbildung zum denkenden Menschen.
Der Humanismus war somit sicherlich eine tragende Säule der Renaissance - die Renaissance war aber nicht tragende Säule des Humanismus, den Humanismus gibt es auch ohne Renaissance, wenn du verstehst, worauf ich hinaus möchte.
Daher ist auch noch heute ein "humanistisches Gymnasium" ein Gymnasium, das sich den Geisteswissenschaften widmet, insbesondere den alten Sprachen und der Philosophie. Dabei geht es sicherlich nicht um Berufsausbildung.
Gruß
MI _________________ I have seen war, I hate war
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