DmitriJakov |
Verfasst am: 05. Dez 2010 00:26 Titel: |
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Trotz der etwas aufdringlichen Art der Fragestellung ...
Jeder Mensch hat den Wunsch das zu tun, was er am liebsten macht. Dass das nicht immer klappt, auch heutzutage, wird von den Meisten akzeptiert.
Was jedoch heute wie damals den Menschen sauer aufstφsst ist, sich einem Herrn unterzuordnen, der bestimmt was zu tun ist, wann es zu tun ist und wie es zu tun ist.
Und genauso wie sich heute Menschen in allen mφglichen Berufen selbstδndig machen und Handwerksmeister werden, Unternehmensberater oder Ladenbesitzer, so hatten junge Leute auch im Mittelalter den Wunsch ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen.
Die Landbevφlkerung war jedoch von Rechts wegen Eigentum des Grundherrn. Und als solches war ihnen nicht nur die freie Berufswahl verwehrt, sondern vor allem auch der Wegzug an einen anderen Ort.
Wer vor dem Landleben fliehen wollte, der musste irgendwie sicherstellen, dass er nicht gefunden, zurόckgebracht und anschliessend bestraft wird. Diese Chance boten irgendwann die aufstrebenden Stδdte.
Fόr den Grundherrn war es ausserordentlich schwierig und auch aufwδndig einen entflohenen Leibeigenen, der in irgendeine Stadt geflόchtet war, wieder aufzufinden. Und fόr den jungen Flόchtling gab es zumindest die Chance einen Handwerksmeister zu finden, der ihm sein Handwerk lehrt.
Dieses Gerόcht, dass man in der Stadt Leben, Auskommen UND Versteck finden kann, fόhrte zu dem Spruch: "Stadtluft macht frei".
Diese Fluchtbewegung dauerte allerdings nicht sehr lange an. Denn die Grundherren der Lδnder machten όber den Kφnig und den Kaiser Druck auf die Stδdte, die Leibeigenen wieder "auszuliefern". Und auch die Stδdte begannen den unkontrollierten Zuzug als Bedrohung fόr ihre Wirtschaft zu sehen. Zu viele Gesellen fόhren zu ruinφser Konkurrenz der Handwerker untereinander und das musste unterbunden werden. Schutzgemeinschaften der Handwerker entstanden: die Zόnfte.
Trotzdem blieb die Stadt seit dem ersten groίen Impuls der Landflucht ungebrochen DAS attraktive Ziel.
Aus inzwischen etwas anderen Motiven hδlt diese Landflucht bis heute weltweit an. |
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