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Verfasst am: 21. Nov 2005 17:19 Titel: Textanalyse zu Hexenprozesse |
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Hallo...
Ich muss diesen Text zu den HExenprozessen analysieren und hab eigentlich gar keine ahnung davon.. war jetzt 2 wochen krank und hab deshalb noch nich soviel davon mitgekriegt in der schule... knntet ihr mir da mal helfen?
der Text ist nich ganz genauso wie der Text den ich hab... d.h. der Anfangf (kursiv) is etwas anders... wrd mich freunen wenn ihr mir helft.. danke schon mal im vorraus...
Vom Irrsinn der Hexenprozesse waren, allerdings in wesentlich geringerem Ausma, auch Mnner, zumeist in hohen gesellschaftlichen Positionen, betroffen. Hier sei das Schicksal des Bambergers Brgermeisters Johannes Junius geschildert. Junius' Frau war vor ihm als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, er selbst kam durch Beschuldigungen, die seinen Freunden auf der Folter abgepret wurden, in Haft. Trotz seines verzweifelten Widerstandes gelang es, ihn dazu zu bringen, sich selbst sowie etliche Verwandte und Freunde der Hexerei zu bezichtigen.
In einem offensichtlich abgefangenen Brief versucht er, sich vor seinen beiden Tchtern, Veronika und Anna Maria, zu rechtfertigen.
"Unschuldig bin ich in das Gefngnis gekommen, unschuldig bin ich gemartert worden, unschuldig mu ich sterben. Denn wer in das Haus kommt, der mu ein Drudner werden oder wird so lange gemartert, bis da er etwas in seinem Kopf Erdachtes wei... Ich bat die Herren (die Untersuchungskommission) um Gottes Willen, sie hrten, da es lauter falsche Zeugen wren, man sollte sie doch bei Eid und sicher examinieren; es hat aber nicht sein wollen, sondern sie sagten, ich solle es gutwillig bekennen oder der Henker wolle mich wohl zwingen. Ich gab zur Antwort: Ich habe Gott niemals verleugnet und wollte es auch nicht tun, Gott soll mich gndig davor behten. Ich wolle lieber darber ausstehen, was ich sollte. Und da kam leider, Gott erbarme es im hchsten Himmel, der Henker und hat mir den Daumenstock angelegt, beide Hnde zusammengebunden, da das Blut zu den Ngeln herausgegangen ist und ich die Hnde vier Wochen lang nicht gebrauchen konnte, wie Du aus dem Schreiben sehen kannst. So habe ich mich Gott in seine heiligen fnf Wunden befohlen und gesagt: `Weil es Gottes Ehre und Namen betrifft, den ich nicht verleugnet habe, so will ich meine Unschuld und all diese Marter und Pein in seine fnf Wunden legen; er wird mir meinen Schmerz lindern, so da ich solchen Schmerz ausstehen kann.` Danach hat man mich erst ausgezogen, die Hnde auf den Rcken gebunden und auf die Hhe in der Folter gezogen. Da dachte ich, Himmel und Erde gingen unter; sie haben mich achtmal aufgezogen und wieder fallen lassen, da ich unselige Schmerzen empfand. Und dies alles ist splitternackt geschehen, denn sie haben mich splitternackt ausziehen lassen. Als mir nun unser Herrgott geholfen hatte, habe ich zu ihnen gesagt: `Verzeihe Euch Gott, da ihr einen ehrlichen Mann unschuldig angreift; Ihr wollt ihn nicht alleine um Leib und Seele, sondern auch um Hab und Gut bringen.` Da sagte aber Doktor Braun: `Du bist ein Schelm.` Ich sagte: `Ich bin kein Schelm noch derart und bin so ehrlich, wie Ihr alle seid. Allein, wenn es so zugeht, so wird kein ehrlicher Mann in Bamberg sicher sein. Ihr sowenig wie ich oder ein anderer. Da sagte der Doktor, er wre nicht vom Teufel angefochten, ich sagte: `Ich auch nicht, aber Eure falschen Zeugen, das sind die Teufel, und Eure scharfe Marter. Denn Ihr lat keinen hinweg, wenngleich er alle Marter aussteht ...
... liebes Kind, dieses Schreiben halte verborgen, damit es nicht unter die Leute kommt; sonst werde ich dermaen gemartert, da es zum Erbarmen ist, und die Kerkerwchter wrden gekpft... Ich habe etliche Tage an dem Schreiben geschrieben; meine Hnde sind lahm, ich bin eben gar zu bel zugerichtet ...
... liebes Kind, sechs Menschen haben zugleich auf mich bekannt, alle falsch, aus Zwang... Und sie haben, ehe sie hingerichtet wurden, mich um Gottes willen um Vergebung gebeten. Sie wten nur Liebes und Gutes von mir. Sie htten es sagen mssen, wie ich an mir selbst noch erfahren werde ...
... als nun der Henker mich wieder hinwegfhrt in das Gefngnis, sagte er mir: `Herr, ich bitte Euch um Gottes willen, bekennt etwas, es sei wahr oder nicht. Erdenkt etwas, denn Ihr knnt die Marter nicht aushalten, die man Euch antut, und selbst wenn Ihr sie alle berstehen wrdet, so kommt Ihr doch nicht frei ...und wenn Ihr selbst ein Graf wret; sonder nach jeder Marter fngt wieder eine andere ... an, bis ihr sagt, da Ihr ein Drudner seid; sagt das, eher lt man Euch nie zufrieden ...
... herzliebes Kind, wenn ich Dir raten woll, so solltest Du von Geld und Briefen nehmen was Du hast und Dich etwa ein halb Jahr lang auf ein Wallfahrt begeben oder wo Du Dich eine Zeitlang ... davon machen kannst, bis man sieht, wo es hinaus will ...
... also geht es gar Vielen und wird noch Vielen also ergehen, wenn Gott keine Mittel schickt ... bete fr mich, Deinen Vater, nach meinem Tode, da die Anna Maria auch fr mich bete, Du darfst khnlich fr mich schwren, da ich kein Drudner, sondern ein Mrtyrer bin, und ich sterbe hiermit gefat. Gute Nacht, denn Dein Vater Johanes Junius sieht Dich nimmer mehr.
24.Juli des Jahres 1628." |
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