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Verfasst am: 26. Feb 2015 22:58 Titel: |
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Ich habe den Beitrag mal abgetrennt, weil er mit Willy Brandt eher nichts zu tun hat.
Dein Lehrer hat Recht - Kolonialismus und Imperialismus haben einen großen Unterschied. Imperialismus ist darauf aus das Herrschaftsgebiet zu vergrößern. Das muss nicht mit Kolonien erfolgen, sondern kann auch durch Eroberung oder rein wirtschaftlich erfolgen (China hat zum Beispiel in seiner Geschichte häufig einen wirtschaftlichen Imperialismus betrieben, indem es die anderen von seinen Gütern abhängig gemacht hat und im Gegenzug Tribute und politischen Einfluss erhalten hat).
Kolonialismus ist hingegen die staatlich geförderte/überwachte Besiedelung von anderem Land. Das kann, muss aber nicht mit der Vertreibung von Ureinwohnern zusammenhängen und es kann, muss aber nicht, vorwiegend zum Ausbau der Macht geschehen. Man muss hier noch unterscheiden zur Kolonisierung, einem Vorgang, wo auch Kolonien gegründet werden, aber diese meistens nicht in einem untergeordneten Verhältnis zum Gründerstaat stehen. Eine große Phase von Kolonisierung gab's bei den alten Griechen im Mittelmeerraum.
Zusammengefasst: Kolonialismus ist in weiten Teilen ein Teilaspekt des Imperialismus, der viel weiter gefasst ist. Je nachdem, wie weit man den Begriff aber fasst, kann der Kolonialismus auch teilweise in anderen als in reinen Machtüberlegungen bestehen.
Gruß
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