MrSpock |
Verfasst am: 17. Mai 2006 18:27 Titel: |
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Interessant finde ich die Rolle der Sexualität im Nationalsozialismus.
Im Zusammenhang mit der Zwangsprostitution in KZs charakterisiert Irena Pietrzyk den Umgang mit Sexualität und Prostitution im 3. Reich folgendermaßen:
"Wilde Prostitution im Nationalsozialismus
Kanalisierung und Kontrolle von Sexualität waren Bestandteil des nationalsozialistischen Systems. Entwickelt hatten sie sich aus partiarchalen Denkstrukturen, die männliche Kontrolle über den weiblichen Körper, seine Reproduktionsfähigkeit und über die Sexualität von Frauen vorsehen sowie aus gesundheitspolitischen berlegungen zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten oder aus rassenideologischen Gründen zum Schutz des deutschen Volkskörpers. So war die wilde Prostitution, die sich außerhalb von Reglementierung und Steuerung durch staatliche Instanzen bewegte, strengstens untersagt. Als Prostituierte konnte jede Frau festgenommen werden, die öffentlich in auffälliger Weise oder einer Weise, die geeignet ist, einzelne oder die Allgemeinheit zu belästigen, zur Unzucht auffordert oder sich dazu anbietet. Ihr drohte die Inhaftierung in einem Konzentrationslager – unter der Kategorie der sogenannten Asozialen mit einem schwarzen Winkel versehen. Weiteren Grund zur Verhaftung bot die Rassenschande, die deutschen Frauen bei Verdacht auf sexuellen Verkehr mit jüdischen Männern, Männern afrikanischer Abstammung oder osteuropäischen Zwangsarbeitern vorgeworfen wurde. Diese Frauen wurden im Konzentrationslager der Kategorie der politischen Häftlinge zugeordnet abwertend wurden sie auch Bettpolitische genannt."
(der ganze Artikel hier: http://web.uni-muenster.de/ssp/ausgaben/index.php?id=209) |
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