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Verfasst am: 14. Mai 2007 21:20 Titel: |
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Naja... Ziele ist relativ schwierig. Verschiedene Gruppen verfolgten verschiedene Ziele in den verschiedenen Revolutionen.
Alle Revolutionäre wollten verbesserte Bedingungen für die Armen - also meist sie selbst. "Natürlich", wirst du sagen, das ist klar. Aber ich weiß nicht, was man sonst sagen könnte.
Teilgruppen weisen allerdings wesentliche Unterschiede auf. So wollte ein Großteil der Bevölkerung zu Beginn der franz. Revolution überhaupt keine Demokratie, sondern lediglich ein Mitspracherecht für den dritten Stand, relativ schnell sogar eine Art parlamentarische Monarchie. Kaum jemand wollte den König absetzen - doch hinterher wurde er hingerichtet. Dies zeigt wie sehr sich die Ziele im Laufe weniger Monate geändert haben. Aber auch in Frankreich gab es meines Wissens schon von Beginn an Radikale, die die Abschaffung der Monarchie forderten.
Dennoch würde ich sagen, dass die Ziele der französischen Revolution eher von den Prinzipien der Gewaltenteilung und der Machtbeteiligung (also Gedanken der Aufklärer, besonders Montesquieu und alten mittelalterlichen Gedankenguts) inspiriert waren.
In Russland hingegen war die Mehrheit der Leute für ein neues Staatssystem - ohne Zar. Sein autokratisches Regime hatte schon länger die Menschen verärgert. Hier waren schon von Anfang an marxistische Theorien federführend bei der Zielformulierung einiger Parteien. Mit Lenin kam es dann schließlich in der, ich nenn sie mal so, dritten russischen Revolution (1905; Februar; Oktober) zu einem Sieg der leninistischen Ideen, deren Ziele teilweise durch Marx inspiriert sind.
Die Folgen sind natürlich beide Male ein letztendliches Scheitern der Revolution und die Einrichtung eines diktatorischen Regimes (auch wenn es in Russland "getarnt" war). Das französische Regime wurde aber mit der Niederlage Napoleons beendet und das Ancien Regime quasi restauriert.
Unmittelbare Folge beider Revolutionen ist natürlich auch eine gewisse Radikalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen. Bei den Franzosen würde ich hier die eher linksradikal eingestellten Jakobiner, die mit Danton und Robbespierre ja an der Terreur gut beteiligt sind, nennen. Robbespierre und Anhänger wurden aber letztendlich gestellt und exekutiert.
Die Radikalität der russischen Revolution sehe ich besonders ab Lenin. Sein Terror hielt ungefähr dieselbe Zeit lang an, wurde aber nicht gebrochen, sondern von anderen fortgesetzt.
Meine Ideen dazu. Hoffentlich hab ich das mit der Radikalität richtig verstanden.
Die Ideen sind nicht wirklich vollständig aber vielleicht helfen sie zu Überlegungen und regen zu Kritik an?
Gruß
MI |
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