DmitriJakov |
Verfasst am: 24. Sep 2011 20:44 Titel: |
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Da fällt mir ein Spruch von einem guten Freund ein:
Wer ist reich? Reich ist man doch nur im Verhältnis zu den Anderen.
Es ging hier nicht um philosophische Dinge wie "Reich an Erfahrung, reich an Freunden, reich an Glück", sondern ganz profan um materiellen Reichtum.
Was für das Gefühl des individuellen Reichtums (oder Armut) zählt sind also die Unterschiede in der materiellen Ausstattung von den Mitgliedern einer Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft ist in der Regel recht eng zu definieren. Maximal ist sie die Gemeinschaft der Staatsbürger eines Landes. Aber meistens ist es der unmittelbare Kreis der individuell bekannten Personen, inklusive der Personen des öffentlichen Lebens. Also auch Sportler, Schauspieler, und im Mittelalter: Kaufleute, Händler, Handwerker, Fürsten und Könige.
Wie kann man den Unterschied zwischen arm und reich messen? Eine sehr schwierige Frage. Aber am Besten wäre: Wieviele Arbeitsstunden anderer Leute konsumiere ich pro Monat (oder Jahr)?
Aber auch diese Rechnung ist unglaublich schwierig. Wieviele Arbeitsstunden stecken in einer Tasse Kaffee oder Tee? Oder wieviele Arbeisstunden stecken in meiner Kleidung, angefangen vom Baumwollpflücker, über die Näherinnen bis zum Verkaufspersonal im Kaufhaus oder Boutique?
Arm und Reich hat es stets gegeben und wird es wohl auch stets geben. Heute lässt man - zumindest in den entwickelten Ländern - niemand mehr an Hunger sterben. ABER: Auch im Mittelalter kat die Kirche dafür gesorgt, dass der Zehent (also die Steuer) zu einem ausserordentlich großen Teil für die Versorgung der Armen verwendet wurde. Soziale Verantwortung hat in Europa also Tradition. |
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