pfnuesel |
Verfasst am: 19. Apr 2005 10:46 Titel: Re: Bruch der Großen Koalition |
|
Xeal hat Folgendes geschrieben: | a) Man senkt die Leistungen, also das Arbeitslosengeld: dafür war die DVP (Unternehmer)
b) Man erhöht die Beiträge, dafür war die SPD
Kann mir jemand erklären wieso die einzelnen Parteien für bzw. gegen eine der Lösungen waren ? |
Ich kann dir die genauen historischen Gegebenheiten nicht erläutern, doch ist es nicht heute noch so?
Die Linke (in diesem Fall SPD) ist eher auf der Seite der Armen und Arbeitnehmer und versucht einen sozialen Ausgleich herbeizuführen. Arbeitslosigkeit kann jeden treffen (eine Tatsache, die gerade heute wieder offensichtlicher wird) und die SPD möchte ein möglichst dichtes soziales Netz spannen, so dass nie ein Bürger unter dem Existenzminimum leben muss. Dazu gehören eben auch Arbeitslosenkassen. Dass diese den Staat und somit den Steuerzahler viel Geld kosten nimmt man dann als geringeres Übel hin.
Während die Rechte (in diesem Fall DVP) eher den fairen Wettbewerb sucht. So lange es ein derart dicht gespanntes soziales Netz gibt, sinkt die Motivation des Mitarbeiters und der Wettbewerb wird ein Stück weit ausgeschaltet. Natürlich ist die Angst vor der Arbeitslosigkeit auch mit Arbeitslosenversicherung gross, doch stell dir vor es gäbe keine Versicherung. Durch Einschränkung der sozialen Massnahmen wird der Staat und somit der Steuerzahler entlastet, dieser investiert dafür sein Geld in die Wirtschaft, welche aufblüht und allgemeinen Wohlstand bringt.
Beide Ansichten haben ihre Argumente, deshalb wird auch heute noch darüber gestritten.
Zitat: | bei b kann ich es mir erklären, weil wenn die Beiträge erhöht werden, heißt das das Arbeitslose mehr geld haben, und auch den Konsum ankurbeln können. |
Hier machst du meines Erachtens einen kleinen Denkfehler. Der SPD ging es weniger darum die Wirtschaft anzukurbeln, als die Grundexistenz der Bürger zu sichern. Konsumsteigerung hätte wohl eher die Lösung der DVP zur Folge. Natürlich ist auch die SPD für eine aufblühende Wirtschaft, doch eben nicht um jeden Preis.
Alle Ausführungen beziehen sich weniger auf bestimmte Parteien oder die dazumaligen historischen und politischen Gegebenheiten, als viel mehr auf eine immer wieder zu beobachtende Grundfrage zwischen "Linker" und "Rechter". Und man vergesse bitte nicht, dass diese Ausführungen enorm vereinfacht (und evt. gefärbt ) sind. |
|
MI |
Verfasst am: 18. Apr 2005 20:05 Titel: |
|
Genaueres weiß ich leider nicht, aber diese Erklärung würde mir logisch erscheinen:
Die SPD ist eine stark links ausgerichtete Partei, sie würde also niemals die Leistungen der Arbeitslosenversicherung kürzen, sodass die, die Arbeitslos wären, ein wenig ungleicher als die anderen würden.
Die DVP hingegen ist eher rechts ausgerichtet, und stört sich nicht zusehr an einer ganz kleinen Ungleichheit. Vielleicht meinten sie auch, dass die Arbeitslosenversicherung sowieso schon das Wirtschaftswachstum beschränkt und die finanzielle Lage nur noch verschärft.
Das wäre meine Idee, aber genaue Fakten kann ich leider nicht geben.
Gruß
MI |
|
Xeal |
Verfasst am: 18. Apr 2005 19:13 Titel: Bruch der Großen Koalition |
|
Hallo Leute !
Ich habe eine Frage zum Bruch der Großen Koalition 1930 in der Weimarer Republik, schreib morgen Kursarbeit... :\
Also es ging ja um die Frage, wie man die Arbeitslosenversicherung beibehalten kann, da sich der Staat damit aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit stark verschuldet hätte.
Achja, bin Grundkurs
Mein Geschichtslehrer meint nun es gibt zwei Lösungen:
a) Man senkt die Leistungen, also das Arbeitslosengeld: dafür war die DVP (Unternehmer)
b) Man erhöht die Beiträge, dafür war die SPD
Kann mir jemand erklären wieso die einzelnen Parteien für bzw. gegen eine der Lösungen waren ?
bei b kann ich es mir erklären, weil wenn die Beiträge erhöht werden, heißt das das Arbeitslose mehr geld haben, und auch den Konsum ankurbeln können.
Wenns geht bitte schnell antworten
Vielen dank
tschö |
|