MI |
Verfasst am: 06. Jan 2005 19:39 Titel: |
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Das einzige was vielleicht noch ganz interessant zu wissen ist (ist für ein Referat wahrscheinlich nicht wichtig, aber den Rest hat Michel schon gesagt):
Rousseau glaubte daran, dass es in anderen Zivilisationen besser zugeht als in den occidentalen. Sehr oft findet man in der Geschichte Geschichten, in denen die "Zivilisierten" auf "Barbaren" treffen, welche aber viel reiner und gerechter sind, deren Zivilisation auf Gleichheit beruht, etc. Rousseau war, so weit ich weiss, der EINZIGE grössere Philosoph seiner Zeit, der an diesen "Mythe du bon sauvage" (Legende vom guten Wilden) glaubte. Alle anderen, z.B. Voltaire, haben sie nur gebraucht um ihre Missbilligung an ihren Gesellschaften auszudrücken und immer irgendwie gezeigt, dass sie diese Legende eigentlich für lächerlich hielten.
Daraus kann man jetzt Charackterinterpretationen ziehen!
Gruss
MI
PS: Michel, warum nennst du den armen eigentlich mit der verweiblichten Form seiner Vornamen??? |
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Michel |
Verfasst am: 06. Jan 2005 17:52 Titel: |
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Jeannette Jacqueline Rousseau, mein Lieblingsthema. Für das Referat kannst du dir die Eckdaten seines Lebens ja aus dem Netz holen. Einfach www.google.de anklicken und Rousseau eingeben, das reicht vollkommen aus. Deshalb will ich nur mal seine Gedanken hier zusammenfassen.
Er lebte von 1717-1778 und das er ein wichtiger Philosoph der Aufklärung war, weisste sicherlich auch schon.
Er sprach sich für meh Volkssouveränität aus und wurde mit dem volunté générale sehr bekannt und auch einer auf den sich viele Arten des Kommunismus stützen.
Das Menschenbild seiner Gesellschafts- und Staatsphilosophie war, dass der Mensch von Geburt an frei ist, das wiederum beinhaltet, das er Naturrechte hat. Rechte die er von Geburt an hat und die ihm auch niemand nehmen kann.
Er definierte Freiheit wie folgt: Jeder Mensch hat uneingeschränkte Freiheit, sofern diese Freiheit die Freiheit eines anderen Menschen nicht einschränkt.
Sein Ziel war es eine Gemeinschaft zu finden in der die Person und das Eigentum geschützt wird, in der die Person aber trotzdem vollkommen frei ist. Alle Menschen (Männer) sind in dieser Gemeinschaft also nicht nur frei, sondern auch gleichgestellt.
Daraus folgerte er, dass niemand höhere Ansprüche stellen könne, weil jeder gleich ist und somit sich auch niemand zum Oberhaupt erklären könne.
Er formulierte die Idee des volunté générale so, dass jeder seinen eigenen Willen unter freiwilligem Verzicht auf Macht und Besitz der Allgemeinheit unterstellt (dem allgemeinen Willen => volunté générale) und von ihr dafür die bürgerliche Freiheit erhält.
Desweiteren sprach er dem Volk die gesetzgebende Gewalt zu und das uneingeschränkt. Die Exekutivgewalt jedoch, wird dem Volk abgesprochen. Sie wird einem nichtsouveränen, jederzeit absetzbarem Subjekt gegeben, das für die Exekutive im Sinne der Legislative Rechenschaft ablegen muss.
Das Problem dieses Models war, das ein gemeinsames Interesse schon da sein muss, und auch wirklich jeder bereit sein muss seine Sonderinteressen für das Allgemeine zurückzustellen, sonst würde aus dem volonté générale ein volunté de tous, also ein Willen aller. Nur auf dem Weg der Abstimmung konnte das erreicht werden, was aber dann eine Bildung von Parteien, Verbänden und Gewerkschaften ausschließen würde.
Rousseau aber behauptete, das es sicher klappen würde, wenn jeder der die Freiheit will, sich dem allgemeinem Willen unterwirft, dies funktionierte leider de facto nicht so gut.
Die Montagnards stützten sich auf Rousseaus Gedankengut aber es kam zum volunté de tous. Die Folge daraus waren Lynchjustiz und Massenexekutionen von einem Mob oder Pulk mitten aus dem Volk. Diese Volksjustiz dauert lange an und schaufelte Robbespierre sein eigenes Grab. So wurde er unter Bejubelung am 28.Juli 1794 geköpft. |
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