Devin Cant |
Verfasst am: 03. Jul 2011 22:36 Titel: |
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Die Schlacht um Verdun begann im Februar 1916, also deutlich nach dem Beginn des Stellungskrieges an der Westfront und hat somit mit dem Schlieffen-Plan nichts zu tun.
Verdun ist eine der berühmtesten Schlachten des Ersten Weltkriegs und wird häufig als Beispiel für den erbitterten und verlustreichen Stellungskrieg mit letztendlich wenig Raumgewinn angeführt. Insbesondere in Frankreich hatte die Schlacht einen hohen symbolischen Wert, zum einen durch die enormen Opfer, zum anderen durch die erfolgreiche Abwehr der deutschen Offensive. Deutlich wird dies auch darin, dass der als "Held von Verdun" in die Geschichte eingegangene Marschall von Frankreich Pétain nach der Niederlage von 1940 zum neuen Staatschef (Vichy-)Frankreichs wurde.
Bemerkenswert an Verdun ist die Tatsache, dass die Schlacht von vornherein von der deutschen Obersten Heeresleitung als Abnutzungsschlacht konzipiert wurde, um den Gegner "auszubluten". Es wurde erwartet, dass Frankreich zum Schutz des Festungsgürtels bei Verdun, einer Schlüsselstellung für das weitere Eindringen ins französische Hinterland, einen Großteil seines Heeres einsetzen würde und dieses dann weitaus höhere Verluste erleiden würde als die deutschen Truppen.
Dies gelang jedoch nicht, am Ende waren die Verluste beider Seiten in etwa gleich. Der Angriff auf die Forts vor Verdun war trotz anfänglicher Erfolge schwieriger als erwartet und nach dem Beginn der Somme-Schlacht und der Brussilow-Offensive im Sommer 1916 mussten die Deutschen Truppen von diesem Frontabschnitt abziehen. Nach der Abberufung von General der Infanterie von Falkenhayn als Chef der Obersten Heeresleitung endete die deutsche Offensive, woraufhin die Franzosen wieder jene Forts zurückeroberten, die sie im Laufe der Schlacht verloren hatten. |
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Geschichtler23 |
Verfasst am: 03. Jul 2011 22:14 Titel: |
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Ja über das Leben im Schützengraben habe ich auch schon viel herausgefunden. Was mich jetzt noch interessieren würde, ich aber nirgends finde, wäre wie Deutschland der Zivilbevölkerung durch die Presse etc. die Schlacht von Verdun geschildert hat.
Und noch einmal zum"Trauma Verdun" für die zivilen Deutschen: Kann man es auch so begründen, dass diese Materialschlacht dort so viel gekostet hat dass es dann eben dann zu den Steuererhöhungen, Kleiderordnungen, Hungersnot und dass die Bevölkerung ihren Goldschmuck spenden musste etc.? Das alles liegt jetzt nicht direkt bei Verdun aber eben an dem hohen Materialverbrauch, an dem Verdun ja auch einen nicht gerade unbedeutenden Anteil hatte. |
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Xabotis |
Verfasst am: 03. Jul 2011 21:02 Titel: Re: Trauma Verdun |
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Ist aber so ganz richtig, allerdings geht es weniger um den Fehlschlag des Plans, als mehr um die verzweifelte Umsetzung, ich nehme an, dass du einige Informationen über das Leben im Schützengraben gesammelt hast und vor allem um Verdun war dieses Schützengrabentrauma ungeheuer groß, durchaus verständlich, bei den durchlittenen Qaulen der Soldaten beider Seiten.
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