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Verfasst am: 23. Aug 2005 19:29 Titel: |
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Als Gregor noch Mnch - Hildebrand - war, war er ein sehr wichtiger Berater am Hofe Heinrichs. Erst als er sein Amt als Papst zu nutzen begann um seine Reformideen durchzusetzen - wonach der Kaiser seine Wrde vom Papst erhlt, der Papst somit ber dem Kaiser steht und der kaiser deshalb nicht berechtigt sein knne, Kirchenfrsten wie Bischfen, Erzbischfen und bten die Investitur zu erteilen. Nicht nur der kaiserliche Hof - auch viele "reformfeindliche Bischfe" erinnerten daher an die ungltige Papstwahl , denn Gregor VII. wurde in einer vllig dem Kirchenrecht entgegenstehenden
"Schnellwahl" von nur einem Teil der Kurie zum Papst ernannt. Wenn daher
Heinrich einen eigenen Kandidaten zum Gegenpapst erheben liess, so sah er sich mit seinem Anhang durchaus dazu berechtigt.
Der Investiturstreit, der ja ber mehr als 200 Jahre dauerte, kann daher nicht auf Gregor und Heinrich beschrnkt werden. Auch was das Wormser Konkordat nicht das "Ende" - es war ein schlechter Kompromi, denn eigentlich keiner so richtig wollte. Auch war das sog. "Reformpapsttum" innerhalb der Kirche recht umstritten, denn die Logig des mnchischen Reformdenkens htte bedeuten mssen, da die kirchlichen Frsten auf ihre weltlichen Positionen verzichten. Wer aber wei, da die Erzbischfe, Bischfe, bte usw. als Lehensnehmer und Basallen des Kaisers z.T. mehr Macht und Besitz auf sich vereinten, als mancher Herzog oder Graf, der wird verstehen, da darauf nicht jeder verzichten wollte.
Heinrich IV. war insgesamt gesehen ein recht "schwacher Kaiser" der die Groen des Reichs nur durch Zugestndnisse "bei Stange" halten konnte.
Wer aber einmal anfngt, die Vasallentreue "zu erkaufen", darf sich nicht wundern, wenn all und immer solches in Zukunft erwarten! - Erst Barbarossa hatte die Strke und den Mut, einen Vasallen - den mchtigsten sogar ( Heinrich d. Lwen ) so zu bestrafen, wie es ein Kaiser eigentlich tum mute, wollte der die Reichsgewalt zusammenhalten - er entzog ihm die Herzogswrde und die damit verbundenen Lehen und verwies ihn gar des Landes!
Um dem Thema gerecht zu werden, mu man die Interessenslage beider verstehen - sowohl die der Ppste als auch die des Kaisers, denn beide hatten eine nicht unbedeutende Abhngigkeit von den Groen des Reiches, die zunehmend ihre partikularen Interessen in den Vordergrund rckten.
Wenn ich ein gutes Buch zu diesem Thema empfehlen darf:
Hagen Keller "Zwischen regionaler Begrenzung und universalem Horizond ( Deutschland im Imperium der Salier und Staufer 1024-1250 ) - erschienen im Ullstein-Verlag.
Gru Gast |
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